Einzelhandel: Zeichen stehen auf Streik
(Berlin) - Im Einzelhandel stehen die Zeichen auf Streik: Als völlig unzureichend hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die bislang vorliegenden Gehaltsangebote der Einzelhandels-Arbeitgeber bezeichnet.
"Wer die knapp drei Millionen Einzelhandelsbeschäftigten wochenlang mit Mini-Angeboten zwischen 0 und 2,2 Prozent hinhalten will, bekommt die Quittung - und die heißt Streik", so Franziska Wiethold, im ver.di-Bundesvorstand für die Branche verantwortlich, am 10. Juni 2001 in Düsseldorf.
Mit einer "Politik der Nadelstiche" will ver.di im Einzelhandel für Unruhe sorgen. Die Streikwelle beginne am 11. Juni in Bayern, ließ Franziska Wiethold wissen. Im weiteren Verlauf der Woche seien Protestaktionen, Urabstimmungen und Arbeitsniederlegungen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und im Saarland geplant.
Bereits in den letzten Wochen war es in Niedersachsen in 30 Betrieben zu Streiks, Warnstreiks und Protestveranstaltungen gekommen. Insgesamt beteiligten sich über 2.500 Menschen an den ver.di-Aktionen.
"Die Arbeitgeber haben es in der Hand, ihre bisherige Verhandlungstaktik zu überdenken und den Tarifkonflikt mit einem ordentlichen Gehaltsangebot zu entschärfen", betonte Franziska Wiethold. Die für diese Woche geplanten Verhandlungen in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, im Saarland und Bremen böten dafür ausreichend Gelegenheit.
Die neue Dienstleistungsgewerkschaft fordert in der diesjährigen Tarifrunde Einkommenssteigerungen von 5,5 Prozent, mindestens aber 100 Euro. Die Tarifverhandlungen werden regional in 16 Bezirken geführt, die Bezirke sind mit den Bundesländern identisch.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Johannes-Brahms-Platz 1
20355 Hamburg
Telefon: 040/34915-0
Telefax: 040/34915-400
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