Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Elektro-Hausgeräte profitieren vom Exportgeschäft

(Frankfurt/M) – Das Inlandsgeschäft mit Waschmaschinen, Kühlschränken und anderen elektrischen Hausgeräten bleibt in diesem Jahr verhalten. Ganz anders dagegen die Exporte: Sie sind um über zehn Prozent gestiegen. Mehr als die Hälfte der deutschen Produktion wird mittlerweile im Ausland abgesetzt, erklärt der Sprecher der Hausgeräte-Fachverbände im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., Dr. Karsten Jaspersen.

Der deutsche Hausgerätemarkt ist mit 38 Millionen Haushalten und fast einem Drittel des europäischen Absatzvolumens der größte Markt in Europa. Im laufenden Jahr rechnet die Branche mit einem leichten Zuwachs von ein bis zwei Prozent und erreicht einen Umsatz von 13,9 Mrd. DM. Rund 73 Prozent des Gesamtmarktes entfallen auf Großgeräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler. Dieses Marksegment stagniert. Bei Kleingeräten führen Produktinnovationen zu einer deutlichen Belebung des Marktes mit einem Wachstum von vier bis fünf Prozent. Der Markt für Elektro-Hauswärmetechnik verzeichnet hingegen einen Umsatzrückgang von zwei Prozent auf rund 700 Millionen Mark. Für das kommende Jahr deuten sich Preiserhöhungen an, da Rohstoffe und Vorprodukte erheblich teurer geworden sind.

Insgesamt weist die Branche in diesem Jahr dank des Exports ein solides Wachstum auf: 55.000 Mitarbeiter in Deutschland produzieren Elektro-Hausgeräte im Wert von 17,6 Mrd. DM, etwa eine Milliarde mehr als im Vorjahr. Die deutschen Geräte zeichnen sich im internationalen Vergleich dem ZVEI zufolge vor allem durch Qualität, Design, Bedienungskomfort und sehr niedrige Wasser- und Energieverbrauchswerte aus.

Erhebliche Belastungen sieht die Branche durch Richtlinien aus Brüssel und Berlin zur Elektro-Altgeräte-Entsorgung und Gewährleistung auf sich zukommen. In der Frage der Elektro-Altgeräte-Entsorgung plädieren die Hausgeräte-Hersteller für ein kollektives Rücknahmesystem und den getrennten Ausweis der Entsorgungskosten. Brüssel hingegen will die Hersteller zur unentgeltlichen Rücknahme auch solcher Geräte verpflichten, die vor langer Zeit verkauft wurden oder deren Hersteller nicht mehr existieren. Gegen ein gemeinschaftliches Rücknahmesystem sperrt sich das Bundeskartellamt.

Bei der Umsetzung der EU-Garantierichtlinie schießt Deutschland nach Ansicht der Hersteller weit über das Ziel hinaus. Während die EU-Richtlinie die Gewährleistungsfrist auf zwei Jahre festschreibt, will der deutsche Gesetzgeber noch ein weiteres Jahr dazu geben. Eine deutsche Sonderregelung würde die Hausgerätehersteller, von denen viele einen Exportanteil in andere EU-Länder von über 40 Prozent aufweisen, von der Abwicklung her stark belasten. Die Gesamtkosten der deutschen Hausgerätehersteller würden sich auf 350 Mio. DM belaufen, die letztlich der Verbraucher zu zahlen habe.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020 Telefax: 069/6302317

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