Pressemitteilung | Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden Württemberg (FV EIT BW)

Elektrohandwerk: Wirtschaft braucht keine Mindestgrenze für Ausbildung

(Stuttgart) - Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg lehnt die von der neuen Bundesregierung geplante Mindestausbildungsvergütung ab. Die Festlegung einer Untergrenze sei vor allem aufgrund der geografisch strukturellen Unterschiede und der branchenindividuellen Besonderheiten nicht geeignet. Zudem sei diese als Eingriff in die Tarifautonomie abzulehnen, stellt der Fachverband fest.

"Die Wirtschaft braucht keine Mindestgrenze von Ausbildungsvergütungen - besonders keine branchenübergreifende und bundesweite Regelung", davon ist Alexander Hamler, Ressortleiter des Bereichs Tarif und Soziales beim Fachverband, fest überzeugt. "Schon innerhalb Baden-Württemberg gibt es unterschiedliche Wirtschaftsräume. Vergleicht man unser Musterländle mit den Verhältnissen in anderen Bundesländern, so wird die Heterogenität noch viel größer. Außerdem lehnt der Fachverband dies - nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns - als einen weiteren Eingriff in die bewährte Tarifautonomie grundsätzlich ab."

Ausbildungsvergütung: Zuschuss zu Lebenshaltungskosten

Die Ausbildungsvergütung gilt nicht als Lohn, sondern als Zuschuss zu den Lebenshaltungskosten. Sie spiegelt sowohl die Leistungsfähigkeit der ausbildenden Betriebe in den einzelnen Handwerksbranchen wider als auch die während der Ausbildung steigenden Einsatzmöglichkeiten der Auszubildenden. "Je nach Region und Branche können die Ausbildungsvergütungen deutlich variieren", erklärt Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands. "Niemand kann so gut über die jeweilige Branche reden, wie die individuellen Tarifpartner aus dieser Region. Sie wissen über die Besonderheiten der regionalen Wirtschaftsstrukturen Bescheid. Eine Festlegung einer Untergrenze von der Bundesregierung ist somit unnötig."

E-Handwerk zieht bei Auszubildenden

Derzeit sind 4.880 Auszubildende im baden-württembergischen Elektrohandwerk beschäftigt. Ein Wert, der letztmals um die Jahrtausendwende erreicht wurde. Beigetragen hat dazu auch die gestiegene Zahl an neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen. Die aktuelle Konjunkturumfrage des Fachverbands zum baden-württembergischen Elektrohandwerk konnte für das Ausbildungsjahr 2017 bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen erneut ein positives Ergebnis vermelden: Nach einem Anstieg von gut neun Prozent im Jahr 2014, vier Prozent 2015 sowie 4,5 Prozent 2016, konnte dieses Niveau mit einem Plus von 3,2 Prozent im Jahr 2017 weiter gesteigert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden Württemberg Pressestelle Voltastr. 12, 70376 Stuttgart Telefon: (0711) 95590666, Fax: (0711) 551875

(ta)

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