Pressemitteilung | k.A.

Emissionshandel: Mrd. Euro Geschenk an Stromunternehmen

(Essen) – Am Ende der ersten Emissionshandelsperiode 2007 wird der Staat voraussichtlich mehr als zehn Mrd. Euro aus den Taschen aller Stromkunden gezogen und den Stromunternehmen geschenkt haben, so die Einschätzung des VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft. Derzeit stehe der CO2-Zertifikatepreis bei knapp unter 20 Euro pro Tonne CO2 und damit wesentlich höher als von vielen erwartet. Bedingt durch einen vielleicht unbeabsichtigten Systemfehler des EU-Emissionshandels führe dies zu erheblichen Kosten für die Verbraucher. Falls der CO2-Zertifikatepreis nach der ersten Handelsperiode Ende 2007 immer noch bei „nur“ 20 Euro liege und sich davon „nur“ die Hälfte im Strompreis wiederfinde, seien das bei rund 500 TWh Stromumsatz in Deutschland pro Jahr 2,5 Mrd. Euro* ungerechtfertigte Gewinne der Stromunternehmen zu Lasten der Verbraucher.

Für den VIK sei es völlig inakzeptabel, dass Stromunternehmen trotz kostenlos zugeteilter CO2-Emissionszertifikate deren hohen Börsenpreis als Windfall-Profits in den Strompreis einkalkulieren könnten. Nur solche Zertifikate dürften bei der Strompreiskalkulation eine Rolle spielen, die auch für die Produktion zugekauft werden müssten, so Dr. Alfred Richmann, Geschäftsführer des VIK. Der Verband rate allen industriellen und gewerblichen Stromkunden, bei Strompreisverhandlungen auf einem Nachweis der enthaltenden CO2-Kosten zu bestehen.

Die kurz vor ihrer Umsetzung stehende Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes müsse ebenfalls dazu beitragen, endlich einen funktionsfähigen Wettbewerb im Strommarkt herbeizuführen.

* Die 2,5 Mrd. Euro ergeben sich, wenn bei einem Stromumsatz von 500 TWh/a, einem CO2-Zertifikatepreis von 20 Euro/t und einem CO2-Emissionsfaktor von 0,5 Tonnen CO2/MWh Strom ausgegangen wird. Das ist ein eher knapp angesetzter Faktor vor dem tatsächlichen Hintergrund des deutschen Kraftwerksmixes.

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen Telefon: 0201/810840, Telefax: 0201/8108430

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