Ende der Getreideernte mit verbesserten Preisen

(Mainz) - Die Getreideernte in Rheinland-Pfalz konnte in den vergangenen Tagen unter zunehmenden Qualitätsdruck weitestgehend abgeschlossen werden. Nur in den Höhenregionen stehen nach Ermittlung der Landwirtschaftskammer noch Restbestände bei Sommer- oder Braugerste von rd. 20 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr erwartet die Kammer im Schnitt um etwa 20 Prozent geringere Erträge mit überwiegend guten Qualitäten. Besonders empfindlich reagierte die Sommergerste mit Auswuchs auf die feuchte Witterung. Umsatz und Geschäftstätigkeit auf Handelsebene laufen derzeit ohne Schwung. Bei fehlender Abgabebereitschaft der Erzeuger und des Handels bleibt die Kontraktabwicklung im Vordergrund. Die Erzeugerpreise behaupten sich in allen Segmenten des Marktes auf hohem Niveau, lediglich die Rapskurve verläuft mit kleiner Korrektur nach unten.

Bei allen maßgeblichen Getreidearten und Raps verzeichnet die Kammer nach Jahren mit negativer Entwicklung erstmals wieder eine Ausweitung der Anbauflächen. Auffällig die starke Zunahme bei Brotweizen um 7.000 Hektar (ha), der damit als flächenstärkste Getreideart bei 105.000 ha lag. Stabilisierung verzeichnete die Braugerste mit plus 2.000 ha auf 56.000 ha. Hier wurden zur Aussaat im Frühjahr infolge verbesserter Marktperspektive einige Flächen aus der Stilllegung genommen.

Deutlich verbessert zeigen sich gegenüber dem Vorjahr die für die Erzeuger erzielbaren Preis. Die liegen im Schnitt pro Tonne bei Brotweizen um 189,- Euro (2006: 100,-), bei Raps um 294,- Euro (230,-) und bei frei verkaufbarer Braugerste um 214,- (112,-). Betriebe, die Futtergetreide für Ihr Vieh zukaufen müssen, betrachten die Entwicklung allerdings mit wachsender Sorge, da sich der Preis für Futtergetreide binnen 12 Monate von 85 bis 90 Euro auf 173 bis 177 Euro verdoppelte, ohne dass etwa Schweinehalter die Mehrkosten hätten weiterreichen können. Die Folge: Schweine und Ferkel wurden von den Betrieben in diesem Jahr bislang mit einem Verlust von 20,- bis 30,- Euro pro Stück verkauft.

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