Energiegipfel: Industrie fordert Sofort-Maßnahmen gegen hohe Strom- und Gaspreise
(Essen) Kurzfristige Richtungsentscheidungen für mehr Wettbewerb und für günstigere Strom- und Erdgaspreise müssen oberste Priorität in der Politik haben, so der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft. Zukunftsdiskussionen über die deutsche Energieversorgung in 20 Jahren sind notwendig, aber sinnlos, wenn die aktuellen Fehlentwicklungen die den Standort in der Substanz nachhaltig schädigen nicht korrigiert werden.
Industrie zahlt den Klimaschutz durch Emissionshandel allein
Den Klimaschutz in seiner heutigen Form beispielsweise bezahlen die Energiekunden allein, gleichzeitig streicht die Stromwirtschaft jährliche ungerechtfertigte Zusatzgewinne von bis zu 5 Mrd. Euro ein. Industrielle Stromkunden müssen ihren CO2-Minderungsverpflichtungen nachkommen oder teure CO2-Zertifikate kaufen und gleichzeitig überhöhte Strompreise bezahlen. Die Stromunternehmen dagegen können wegen des fehlenden Stromwettbewerbs die kostenlos erhaltenen CO2-Zertifikate in den Strompreis einpreisen.
Fehlender Strom- und Gaswettbewerb gefährdet den Standort
Aber auch ohne diese Einpreisung wäre der Preis viel zu hoch. Denn fehlender Strom- und Gaswettbewerb gefährdet Industrie und Gewerbe Ein Großteil der deutschen Kraftwerke produziert Strom zu Kosten von unter 25 Euro/MWh. Selbst bei Nachfrage zu Spitzenpreisen von über 100 Euro/MWh werden vorhandene Kraftwerkskapazitäten etwa aus dem Bereich der Regelenergie nicht an den Markt gebracht. Das wäre im Wettbewerb völlig undenkbar.
Kernenergie eine Option für niedrige Strompreise
Nur in diesem durch marktbeherrschende Stromunternehmen dominierten Strommarkt mit Preisen, die nicht im Wettbewerb, sondern durch Marktmacht der Stromunternehmen zustande kommen, ist auch Strom aus abgeschriebenen Kernkraftwerken überteuert. Setzt die Politik durch klare Maßnahmen aber zukünftig funktionierenden Wettbewerb am Strommarkt durch oder findet andere Wege zur Preissenkung für besonders belastete Kunden , dann ist der preisgünstige Strom aus den abgeschriebenen deutschen Kernkraftwerken ein unverzichtbarer Bestandteil des Energiemixes. Die vorzeitige Abschaltung der Kernkraftwerke hat keinen Umweltvorteil sie belastet nur die CO2-Bilanz, erhöht die Abhängigkeit von Energieimporten und führt zu noch höheren Strompreisen.
Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
Roland Schmied, Pressesprecher
Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen
Telefon: (0201) 810840, Telefax: (0201) 8108430
(bl)
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