Pressemitteilung | Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung e.V. (HPE)

Energiemarkt und Globalisierung machen den Holzpreisen zu schaffen

(Bonn) - Die explodierenden Energiepreise haben eine verstärkte Suche nach alternativen Energieträgern ausgelöst. So findet derzeit eine Renaissance des Rohstoffes Holz statt, der zunehmend in sogenannten Pelletsheizungen, in Biomassekraftwerken sowie traditionell als Kaminholz verwendet wird. Die steigende und zusätzliche Nachfrage des Energiesektors führt unmittelbar zu einer Verteuerung des Rundholzes und als Folge zu einer Verteuerung des Schnittholzes – Schnittholz, das die Holzpackmittel- und Palettenindustrie für ihre Produkte benötigt.

Des Weiteren ist eine zunehmende Globalisierung der Holzhandelsströme zu beobachten. Als Folge hat sich die deutsche Sägeindustrie in den vergangenen 10 Jahren fundamental verändert. Es wird in Sägewerke mit hoher Einschnittkapazität investiert, die im großen Stil für diverse lukrative Exportmärkte produzieren. Deutschland hat sich somit mittlerweile von einem Nettoimporteur zu einem Nettoexporteur von Schnittholz gewandelt. Diese strukturellen Veränderungen führen zu einem starken Anstieg der Rundholznachfrage auf dem heimischen Markt, verbunden mit einem entsprechenden Preisanstieg beim Rundholz und analog beim Schnittholz. Somit zeigt sich, dass der weltweite Rohstoffhunger nicht nur Öl, Gas und Metalle betrifft sondern auch den Rohstoff Holz.

Die deutsche Holzpackmittel-, Paletten- und Exportverpackungsindustrie, die Schnittholz für wesentliche Teile ihrer Wertschöpfungskette benötigt, konkurriert somit zum einen mit der Nachfrage aus dem Energiesektor und zum anderen mit dem Rohstoffbedarf der ausländischen Holzimporteurstaaten wie Amerika und Asien. Die Branche versuchte dieser Entwicklung zwar entgegenzuwirken, in dem auf Schnittholzangebote osteuropäischer Lieferländer zurückgegriffen wird, aber auch hier haben steigende Rohstoff- Lohn- und Frachtkosten (Maut und Treibstoff) das Holz deutlich verteuert. Die Versorgung der deutschen Holzpackmittel-, Paletten- und Exportverpackungsindustrie mit den benötigten Mengen und Qualitäten ist aufgrund der hohen Holzbestände in Deutschland und der nachhaltigen Bewirtschaftung des deutschen Forstes sichergestellt, aber die aufgezeigten strukturellen Veränderungen werden den Preis des Rohstoffes Holz nicht nur kurzfristig saisonal ansteigen lassen. Vielmehr ist auch mittelfristig mit einem vergleichsweise hohen Holzpreis zu rechnen, der sich zwangsläufig auf die Produkte der Holzpackmittel-, Paletten- und Exportverpackungsindustrie auswirken muss.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung e.V. (HPE) Pressestelle Wachsbleiche 26, 53111 Bonn Telefon: (0228) 265247, Telefax: (0228) 265248

(tr)

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