Entwurf der EU-Transparenzrichtlinie nicht zielführend
(Berlin) - Als nicht zielführend kritisiert der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) den am 26. März in Brüssel vorgestellten Entwurf einer EU-Transparenzrichtlinie. Die in der Richtlinie vorgesehene Zwischenberichtspflicht für nicht börsennotierte Kreditinstitute, die börsennotierte Anleihen ausgeben, würde zu einer verwirrenden und kostenträchtigen Informationsflut führen, die den Anlegerschutz substanziell nicht verbessert, so Dr. Holger Berndt, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV, in Berlin.
Berndt betont, dass der DSGV grundsätzlich das Ziel unterstütze, durch größere Transparenz das Vertrauen der Anleger und Investoren in die Kapitalmärkte zu stärken. Der jetzt vorgelegte Entwurf berücksichtige aber die Unterschiede der Wertpapierarten und das damit einhergehende unterschiedliche Informationsbedürfnis der Verbraucher nicht in ausreichendem Maße. Inhaber von Aktien seien an der Wertentwicklung ihres Investments und daher zeitnah an der Geschäftsentwicklung des Unternehmens interessiert. Aus diesem Grund seien Zwischenberichte sinnvoll und gerechtfertigt. Dies gelte aber beispielsweise nicht für Besitzer von Inhaberschuldverschreibungen einer Sparkasse, selbst wenn diese Wertpapiere zum Handel an einer Regionalbörse zugelassen seien.
Berndt dazu: Anleihegläubiger gehen prinzipiell das gleiche, verhältnismäßig geringe Risiko ein, wie Inhaber von Sparbüchern. Daher ist es ausreichend, Gläubiger von börsennotierten Anleihen gezielt und zeitnah über relevante Veränderungen der wirtschaftlichen Situation ihres Kreditinstituts zu informieren. Das passiert bereits heute im Rahmen der Ad-hoc-Meldepflicht. Darüber hinaus unterliegen die Kreditinstitute einer laufenden Solvenz- und Liquiditätskontrolle durch die Bankaufsicht. Unterjährige Zwischenberichte helfen in diesen Fällen niemandem weiter, sondern führen lediglich zu einem zusätzlichen erheblichen Kostenaufwand in der Kreditwirtschaft.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV), Berlin
Behrenstr. 31, 10117 Berlin
Telefon: 030/202250, Telefax: 030/20225250
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