Pressemitteilung | Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)

ERGEBNISSE DER DOSB-PRÄSIDIUMSSITZUNG AM 19. AUGUST

(Frankfurt am Main) - Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat sich aus aktuellem Anlass in seiner Sitzung am Freitag (19. August) am Rande der European Championships in München mit den am Donnerstag in einer Dokumentation der ARD bekannt gewordenen Fälle von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt im Schwimmsport beschäftigt.

"Die Schilderungen von Jan Hempel und den anderen Betroffenen sind erschütternd. Die Dokumentation zeigt, dass die Kultur des Schweigens aufgebrochen werden muss. Der Sport muss ein sicherer Ort sein, an dem insbesondere Kinder und Jugendliche geschützt sind. Wir erwarten, dass alle Fälle restlos aufgearbeitet werden", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.
Das Präsidium unterstrich die in der vergangenen Woche veröffentlichte Position, in der DOSB, dsj und ihre Mitgliedsorganisationen die Einrichtung eines Zentrums für Safe Sport ausdrücklich begrüßen. Dieses könne und solle Schutzlücken im Sport schließen und bestehende Maßnahmen sinnvoll ergänzen. Zudem werde derzeit intensiv daran gearbeitet, Leitlinien zur Aufarbeitung für Sportverbände und -vereine zu entwickeln, die noch in diesem Jahr veröffentlicht werden sollen.
Einsetzung eines Menschenrechtsbeirats
Das DOSB-Präsidium hat die Einsetzung eines Menschenrechtsbeirats weiter vorangetrieben. Es beauftragte den ehemaligen Präsidenten des UN-Menschenrechtsrats, Dr. Joachim Rücker, mit den nächsten Vorbereitungen. So sollen ein "Runder Tisch" mit relevanten Stakeholdern aus dem Themenkomplex "Sport und Menschenrechte" organisiert sowie Beiratsmitglieder gefunden werden. Aufbauend auf einer Risikoanalyse soll der Beirat eine Human Rights Policy für den DOSB erarbeiten und als ganzheitliches Beratungsgremium für den Dachverband und seine Mitgliedsorganisationen dienen. Ziel ist es, die Geschäftsführung auf Dr. Rücker zu übertragen, um nachhaltig von seinen vielschichtigen Perspektiven zu profitieren.
"Dr. Joachim Rücker ist unbestritten ein ausgesprochener Experte auf diesem Gebiet. Daher freuen wir uns sehr, ihn für diese Aufgabe gewonnen zu haben. Wir wollen und müssen hier zügig die nächsten Schritte gehen”, erklärte DOSB-Präsident Thomas Weikert.
"Die geplante Einsetzung eines Menschenrechtsbeirats beim DOSB zeigt, mit welcher Konsequenz der DOSB, sein Präsidium und die Mitgliedsorganisationen das Thema "Sport und Menschenrechte" weiter verankern und institutionalisieren. Ich freue mich sehr darauf, an dieser wichtigen Aufgabe mitzuwirken", sagte Dr. Rücker.
Energiekrise
Das DOSB-Präsidium zeigte sich weiter besorgt über die Lage der Sportvereine in der sich abzeichnenden Energiekrise. "Wir können es nicht oft genug fordern: Schwimmbäder und Sporthallen müssen so lange wie möglich offen gehalten werden. Sport ist wesentlich mehr als eine reine Freizeitaktivität, er ist unverzichtbarer Teil der sozialen Daseinsvorsorge und erfüllt wichtige soziale und gesundheitsfördernde Funktionen für die Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir den herbeigeführten Beschluss der Sportminister*innenkonferenz zur Unterstützung für den organisierten Sport bei der Bewältigung der Energiekrise", erklärt Weikert.


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98/2022, 19.08.2022







ERGEBNISSE DER DOSB-PRÄSIDIUMSSITZUNG AM 19. AUGUST
Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat sich aus aktuellem Anlass in seiner Sitzung am Freitag (19. August) am Rande der European Championships in München mit den am Donnerstag in einer Dokumentation der ARD bekannt gewordenen Fälle von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt im Schwimmsport beschäftigt.
"Die Schilderungen von Jan Hempel und den anderen Betroffenen sind erschütternd. Die Dokumentation zeigt, dass die Kultur des Schweigens aufgebrochen werden muss. Der Sport muss ein sicherer Ort sein, an dem insbesondere Kinder und Jugendliche geschützt sind. Wir erwarten, dass alle Fälle restlos aufgearbeitet werden", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.
Das Präsidium unterstrich die in der vergangenen Woche veröffentlichte Position, in der DOSB, dsj und ihre Mitgliedsorganisationen die Einrichtung eines Zentrums für Safe Sport ausdrücklich begrüßen. Dieses könne und solle Schutzlücken im Sport schließen und bestehende Maßnahmen sinnvoll ergänzen. Zudem werde derzeit intensiv daran gearbeitet, Leitlinien zur Aufarbeitung für Sportverbände und -vereine zu entwickeln, die noch in diesem Jahr veröffentlicht werden sollen.
Einsetzung eines Menschenrechtsbeirats
Das DOSB-Präsidium hat die Einsetzung eines Menschenrechtsbeirats weiter vorangetrieben. Es beauftragte den ehemaligen Präsidenten des UN-Menschenrechtsrats, Dr. Joachim Rücker, mit den nächsten Vorbereitungen. So sollen ein "Runder Tisch" mit relevanten Stakeholdern aus dem Themenkomplex "Sport und Menschenrechte" organisiert sowie Beiratsmitglieder gefunden werden. Aufbauend auf einer Risikoanalyse soll der Beirat eine Human Rights Policy für den DOSB erarbeiten und als ganzheitliches Beratungsgremium für den Dachverband und seine Mitgliedsorganisationen dienen. Ziel ist es, die Geschäftsführung auf Dr. Rücker zu übertragen, um nachhaltig von seinen vielschichtigen Perspektiven zu profitieren.
"Dr. Joachim Rücker ist unbestritten ein ausgesprochener Experte auf diesem Gebiet. Daher freuen wir uns sehr, ihn für diese Aufgabe gewonnen zu haben. Wir wollen und müssen hier zügig die nächsten Schritte gehen”, erklärte DOSB-Präsident Thomas Weikert.
"Die geplante Einsetzung eines Menschenrechtsbeirats beim DOSB zeigt, mit welcher Konsequenz der DOSB, sein Präsidium und die Mitgliedsorganisationen das Thema "Sport und Menschenrechte" weiter verankern und institutionalisieren. Ich freue mich sehr darauf, an dieser wichtigen Aufgabe mitzuwirken", sagte Dr. Rücker.
Energiekrise
Das DOSB-Präsidium zeigte sich weiter besorgt über die Lage der Sportvereine in der sich abzeichnenden Energiekrise. "Wir können es nicht oft genug fordern: Schwimmbäder und Sporthallen müssen so lange wie möglich offen gehalten werden. Sport ist wesentlich mehr als eine reine Freizeitaktivität, er ist unverzichtbarer Teil der sozialen Daseinsvorsorge und erfüllt wichtige soziale und gesundheitsfördernde Funktionen für die Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir den herbeigeführten Beschluss der Sportminister*innenkonferenz zur Unterstützung für den organisierten Sport bei der Bewältigung der Energiekrise", erklärt Weikert.
Erfolgreiche Teilnahme an den World Games 2022
DOSB-Vizepräsident Oliver Stegemann berichtete über die erfolgreiche Teilnahme des Team D an den 11. World Games in Birmingham, Alabama (USA), dem bedeutendsten Multisportevent der nicht-olympischen Sportarten. Mit 47 Medaillen, darunter 24 goldenen, belegten die deutschen Athlet*innen Platz eins im Medaillenspiegel. Neben der überragenden sportlichen Bilanz schaffte es das Team D World Games auch medial zu beeindrucken. Mehr als 17 Millionen Impressionen erzielten die Beiträge, die über die Social-Media-Kanäle des Team D ausgespielt wurden. Hinzu kamen Berichte in mehreren überregionalen Zeitungen.
PotAS-Kommission und DOSB-Trainer*innenkommission
Auf Votum der Athlet*innenvertretung sowie der Sprechergruppe der Spitzenverbände beschloss das Präsidium, Britta Heidemann und Reinhardt Wendt zu ordentlichen Mitgliedern der PotAS-Kommission sowie Uschi Schmitz und Jörg Ziegler zu stellvertretenden Mitgliedern für die Legislaturperiode vom 1. Januar 2023 bis voraussichtlich 31. Dezember 2027 zu berufen. Sie setzen damit ihre Tätigkeit in der Kommission fort. Die PotAS-Kommission analysiert die disziplinbezogenen Potenziale der olympischen Spitzenverbände anhand von transparenten, sportwissenschaftlichen und sportfachlichen Leistungskriterien. Sie wurde im Mai 2017 durch den damaligen Innenminister, Dr. Thomas de Maizière, berufen und besteht aus fünf Expert*innen sowie vier stellvertretenden Mitgliedern.
Die DOSB-Trainer*innenkommission wird künftig durch Sabine Tschäge (Deutscher Ruderverband) und Bernd Berkhahn (Deutscher Schwimm-Verband) verstärkt, die auf die beiden scheidenden Mitglieder Ulla Koch (Deutscher Turner-Bund) und Ralf Holtmeyer (Deutscher Ruderverband) nachfolgen, die in den Ruhestand gegangen sind. Über den Vorstandsbeschluss informierte Dirk Schimmelpfennig, DOSB-Vorstand Leistungssport. Sowohl Tschäge als auch Berkhahn sind in der Vergangenheit mit der Auszeichnung "DOSB-Trainer*in des Jahres" gekürt worden.
Ausblick auf die DOSB-Mitgliederversammlung
Das Präsidium wird nun mindestens einmal pro Monat zusammenkommen, um die Mitgliederversammlung in Baden-Baden am 3. Dezember 2022 mit wegweisenden Entscheidungen für die neue Legislaturperiode bis 2026 weiter vorzubereiten. Kandidat*innen, die sich für das DOSB-Präsidium zur Wahl stellen möchten, sind ab diesem Jahr aufgefordert, eine Selbsterklärung zu unterzeichnen, in der sie sich zur Einhaltung der in der Satzung des DOSB verankerten Werte und Ziele bekennen. Zugleich hat das amtierende Präsidium dafür geworben, auch freiwillig einen Integritätscheck durchführen zu lassen.
"Wir möchten damit ein deutliches Zeichen für die Integrität und die Glaubwürdigkeit des Sports und des Verbandes setzen. Zudem erfordert die Satzungsneufassung aus dem vergangenen Jahr einen solchen Schritt", sagte Weikert und ergänzte: "Dies ist nur eine Übergangslösung. Wir haben den Vorstand gebeten, ein dauerhaftes Verfahren für zukünftige Wahlen zu erarbeiten."
In § 33 Abs. 2 der DOSB-Satzung heißt es: "Die Mitglieder des Präsidiums und des Vorstands erfüllen ihre Aufgaben ausschließlich im Verbandsinteresse und handeln auf der Grundlage der Prinzipien von Integrität, Verantwortung, Transparenz und Partizipation. Hierbei muss aus ihrer Haltung erkennbar sein, dass sie sich auch zu den weiteren, in der Präambel und in den einzelnen Satzungsbestimmungen verankerten Werten und Zielen des Sports und deren Einhaltung bekennen. Dies gilt darüber hinaus auch für alle Mitglieder der Beiräte und Kommissionen des DOSB." Die Integritätschecks erfolgen auf freiwilliger Basis, die Kosten werden vom DOSB übernommen.
Nominierungen von Kandidat*innen für das DOSB-Präsidium müssen bis fünf Wochen vor der Wahl (29. Oktober 2022) beim DOSB eingereicht werden. Drei Wochen vor der Wahl wird der DOSB eine offizielle Kandidat*innen-Liste veröffentlichen.
Die nächste Sitzung des DOSB-Präsidiums findet am 23. September in Magdeburg statt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) Pressestelle Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 67000, Fax: (069) 674906

(ss)

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