Pressemitteilung | Hotelverband Deutschland e.V. (IHA) - Hauptgeschäftsstelle

Ergebnisse der KfW-Unternehmensbefragung 2005 / Schwierige Wirtschaftslage und zögerliche Banken machen der Hotellerie zu schaffen

(Berlin) - Die Ergebnisse der KfW-Unternehmensbefragung 2005 zeichnen ein angespanntes Bild der Hotelbranche. Gut drei Viertel der befragten Unternehmen konnten in den vergangenen zwölf Monaten zwar Investitionen tätigen, gut die Hälfte jedoch war auf Fremdkapital angewiesen. "Die Banken und Sparkassen fördern mögliche Investitionsvorhaben der Hotellerie leider nicht in ausreichendem Maße", kritisiert Fritz G. Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA).

Die Hälfte der an der Befragung teilnehmenden Hotels sind Einzelunternehmungen und rund 88 Prozent der Betriebe arbeiten seit Jahren eng mit einer Hausbank zusammen - trotz der Tatsache, dass bei rund 62 Prozent dieser Kreditinstitute die Kreditvergabe auch für langjährige Kunden im vergangenen Jahr erschwert wurde. Auch die Beratung durch die Hausbank wird von rund 65 Prozent der Betriebe als "schlecht" bezeichnet.

Die Nachfrage nach Fördermitteln ist stark zurückgegangen.
"Rund ein Viertel der Betriebe stellt keine Förderanträge, weil die Kenntnisse über Institutionen, Konditionen und Erfolgschancen nicht transparent und mittelstandsfreundlich vermittelt werden", berichtet Dreesen. "Obwohl die Kreditinstitute seit Jahren über diesen Missstand informiert sind, hat sich die Beratungsqualität nicht verbessert. Es ist erschreckend, dass von den wenigen Anträgen, zu denen sich die Hoteliers trotz der mangelnden Informationen durchringen, dann auch noch rund 75 Prozent nicht genehmigt werden", sagt Dreesen.

Die Hälfte aller gewährten Fördermittel stammt aus EU-Programmen, fast zwei Drittel aller Förderanträge scheitert allerdings aufgrund der fehlenden Kofinanzierung durch die Hausbank der Betriebe. "Eine ärgerliche Entwicklung, dass Betriebe Förderprogramme aufgrund der zurückhaltenden Kreditvergabe der eigenen Hausbank nicht ausnutzen können", so der Vorsitzende des Branchenverbandes weiter. "Damit werden Chancen vertan, Arbeitsplätze und Existenzen gefährdet."

Für den Bereich der Unternehmensfinanzierung zeigt die Studie schwierige Entwicklungen auf.

"43 Prozent der Unternehmen sehen keine Möglichkeit, ihre Eigenkapitalquote zu erhöhen, bei 57 Prozent hat sich die Unternehmensfinanzierung im vergangenen Jahr verschlechtert - dies sind Folgen einer ungünstigen Mischung aus wirtschaftlicher Stagnation und verschleppter politischer Entscheidungen", stellt Dreesen ernüchtert fest. "Die Basis vieler Familienbetriebe ist bereits jetzt gefährdet und die sich abzeichnende neue Bundesregierung gibt ihnen mit den angekündigten starken Steuererhöhungen weitere massive Risiken mit auf den Weg."

Dreesen appelliert an die Entscheider: "Transparente Förderstrukturen, mutige Kreditinstitute und eine verlässliche und vor allem mittelstandsfreundliche Politik gehören zusammen, um die Investitionsneigung der Hoteliers zu fördern und damit den Wirtschaftstandort Deutschland weiter zu stärken."

Quelle und Kontaktadresse:
Hotelverband Deutschland e.V. (IHA) Stefanie Heckel, Pressesprecherin Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 590099690, Telefax: (030) 590099699

(tr)

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