Pressemitteilung | Verband Fenster + Fassade (VFF)

Ermäßigte Mehrwertsteuer für Renovierungsarbeiten in der EU / Über 25.000 neue Jobs in deutschen Fensterbetrieben plus eine halbe Milliarde Euro zusätzliche Staatseinnahmen / Halbierte Mehrwertsteuer für Fensteraustausch

(Frankfurt am Main) - Eine ermäßigte Mehrwertsteuer würde den Einbau energieeffizienter Fenster fördern und neue Jobs schaffen. Der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. fordert deshalb seit 2002 eine Halbierung der Mehrwertsteuer für den Fensteraustausch. Die EU-Finanzminister hatten am Dienstag (10. März 2009) den Weg für niedrigere Mehrwertsteuern beispielsweise bei der Renovierung von Privathäusern frei gemacht.

"Jetzt sollte die Bundesregierung die neuen Möglichkeiten zur Senkung der Mehrwertsteuer nutzen. Denn damit können Arbeitsplätze im Handwerk geschaffen, die Steuereinnahmen verbessert und die CO2-Emissionen gesenkt werden. Auch kann die Schwarzarbeit bei Renovierungen so wirksam eingedämmt werden," erklärte Bernhard Helbing, Präsident des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF).

Nach einer Studie des Umweltökonomen Prof. Dr. Bernd Meyer wird eine halbierte Mehrwertsteuer allein rund 25.000 neue Arbeitsplätze bei Fensterbetrieben schaffen. Das Bruttoinlandsprodukt würde sich um 2,4 Milliarden Euro erhöhen, die CO2-Emissionen aber um knapp 5 Millionen Tonnen verringern. Im Endergebnis würde der Staat insgesamt rund 454 Millionen Euro zusätzlich einnehmen.

Unter dem Titel "Aufschwung schaffen. Gesamtwirtschaftliche und ökologische Wirkungen der Förderung von Investitionen zur Verbesserung der Wärmedämmung von Fenstern" veröffentlichte der Fensterverband diese Studie 2002. Der Autor der Studie, Prof. Meyer, war von 1999 bis 2002 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats zur Umweltökonomischen Gesamtrechnung beim Bundesumweltministerium. "Die Ergebnisse dieser Studie sind auch heute gültig," so Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des VFF. "Eine halbierte Mehrwertsteuer für den Fenstertausch löst erhebliche Investitionen aus, die die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft verbessern."

Aktuell gibt es in Deutschland immer noch rund 340 Millionen veraltete Fenster, darunter sogar etwa 30 Millionen Fenster mit Einfachverglasung. Allein diese Energieschleudern auszutauschen, würde rechnerisch rund 1,5 Milliarden Liter Heizöl pro Jahr einsparen.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hatte zwar dem Kompromiss der EU-Finanzminister am Dienstag zugestimmt, aber für Deutschland eine ermäßigte Mehrwertsteuer für Handwerk und Baugewerbe kategorisch abgelehnt. Steinbrück befürchtet vor allem zusätzliche Steuerausfälle. "In unserer Studie zum halbierten Mehrwertsteuersatz konnten wir dagegen belegen, dass der Staat knapp eine halbe Milliarde Euro über einen Zeitraum von 10 Jahren zusätzlich einnimmt. Auch für den Staat rechnet sich eine ermäßigte Mehrwertsteuer, weil zusätzliche Investitionen im Bausektor ausgelöst werden. Die Bundesregierung sollte die Initiative der EU aufgreifen und die energetische Renovierung von Privathäusern über eine ermäßigte Mehrwertsteuer fördern. Das ist ein Weg, um der Krise zu begegnen und die Wirtschaft zu beleben. Deshalb unterstützen wir die Bundesrats-Initiative Bayerns zur Senkung der Mehrsteuer und fordern die Einbeziehung von energieeffizienten Maßnahmen zur Fenstermodernisierung," erklärte VFF-Präsident Helbing. Mit ihren 100.000 Mitarbeitern in 7.200 Betrieben setzte die baunahe Fenster- und Fassadenbranche 2007 rund 8,5 Milliarden Euro um.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. (VFF) Pressestelle Walter-Kolb-Str. 1-7, 60594 Frankfurt am Main Telefon: (069) 955054-0, Telefax: (069) 955054-11

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