Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)

Ernährungsindustrie in den neuen Bundesländern auf gutem Weg

(Berlin) - „Die Ernährungsindustrie in den Neuen Bundesländern hat sich seit der Wiedervereinigung sehr gut entwickelt. Als Arbeitgeber ist sie in vielen Regionen unverzichtbar, die Palette des Lebensmittelangebotes haben die vielen mittelständischen Unternehmen um hervorragende Produkte und Marken bereichert“, so fasste Jürgen Abraham, BVE-Vorsitzender, die Wirtschaftsentwicklung im Rahmen der „Zukunftskonferenz Ernährungswirtschaft“ zusammen. In Ostdeutschland sind 98.000 Beschäftigte in 1.200 Betrieben in der Lebensmittelverarbeitung tätig. Die Unternehmen erzielten 2005 einen Umsatz von rd. 23,7 Mrd. Euro. In der deutschen Ernährungsindustrie sind insgesamt 517.000 Menschen beschäftigt, ihr Umsatz belief sich im Jahr 2005 auf rund 134 Milliarden Euro.

Der Anteil der ostdeutschen Unternehmen am Gesamtumsatz der Ernährungsindustrie beträgt damit 17,7 Prozent, bezogen auf Gesamtbeschäftigten liegt der Anteil sogar bei 18,9 Prozent. Der Anteil kleiner Unternehmen (unter 5 Mio. Euro Umsatz) ist in den neuen Bundesländern besonders hoch. Dies erklärt auch die noch geringe Exportquote, die nur bei 10 Prozent liegt. Im Bundesdurchschnitt liegt der Anteil bereits bei über 20 Prozent. Da die Exporte sich bei weitem dynamischer entwickeln als der Inlandsmarkt, muss der Schwerpunkt der Förderung für die Unternehmen auf die Bearbeitung ausländischer Märkte gerichtet werden. Dann haben die Unternehmen ein gutes Potenzial für ihre weitere Entwicklung.

Die Ernährungsindustrie in den Neuen Bundesländern kann von positiven Standortfaktoren wie der Verfügbarkeit landwirtschaftlicher Rohstoffe und im Bundesvergleich deutlich geringeren Arbeitskosten profitieren, mittelfristig gilt aber auch für sie, dass nur die dringend notwendigen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Reformvorhaben wie die Unternehmensteuer- und die Erbschaftssteuerreform die Wachstumsdynamik für die Zukunft sichern werden. Eine große Herausforderung für die Ernährungsindustrie in den Neuen Bundesländern wie auch insgesamt bildet die Entwicklung von erfolgreichen Produktinnovationen.

Der Anteil der Innovationsaufwendungen am Umsatz beträgt in Ostdeutschland nur 1,5 Prozent – im Bundesdurchschnitt sind es 1,6 Prozent. Dieser niedrige Wert erklärt sich zum Teil durch die relativ langen Lebenszyklen bei Lebensmitteln, aber auch durch den starken Preiswettbewerb, der die Markteinführung von neuen Produkten erschwert. Anderseits kommt ihnen für den andauernden Markterfolg eine besonders hohe Bedeutung zu. Die Ernährungsindustrie muss also daran arbeiten, ihre Innovationsintensität zu erhöhen und ihre Innovationen erfolgreicher zu machen. Dazu bedarf es verstärkter Anstrengungen in der Zusammenarbeit der Unternehmen, der Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen und auch mit dem Handel. Die Förderung von Innovationsnetzwerken durch die Politik verdient deshalb besondere Beachtung.

Die Initiative von Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Horst Seehofer, zur ersten Zukunftskonferenz Ernährungswirtschaft bietet der Ernährungsindustrie eine hervorragende Plattform zur Entwicklung wirtschaftspolitischer Strategien für den dauerhaften Markterfolg der Unternehmen gemeinsam mit der Politik und eine Chance zur Intensivierung des ernährungsindustriellen Netzwerkes.

Die Zukunftskonferenz Ernährungswirtschaft in Magdeburg hat rund 350 Teilnehmer aus Industrie, Handel, Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Medien zusammengeführt. Sie wird unterstützt vom Land Sachsen-Anhalt und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Weitere Informationen zur Konferenz erhalten Sie unter www.zukunft-ernaehrungswirtschaft.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Dr. Sabine Eichner Lisboa, Geschäftsführerin, Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaftspolitik Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 200786-0, Telefax: (030) 200786-299

(bl)

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