Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Erste Auswertung der VCD-Aktion „Maut-Flucht stoppen!" / 600 Rückmeldungen in 6 Wochen: Lkw-Ausweichverkehr belastet Anwohner und Nutzer zahlreicher Strecken

(Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat am 27. April eine erste Auswertung seiner bundesweiten Aktion „Maut-Flucht stoppen!" vorgelegt. Seit dem Start vor sechs Wochen haben VCD-Mitglieder und Betroffene rund 600 Rückmeldungen eingesandt. Danach leiden Anwohner und Nutzerinnen zahlreicher Bundes- und Landesstraßen seit dem Start der Lkw-Maut am 1. Januar 2005 erheblich unter Lkw-Ausweichverkehr. Zumeist meiden schwere Lastwagen die Autobahnen in der Nähe ihrer Start- und Zielorte, nutzen Abkürzungen oder satteln auf gut ausgebaute Bundesstraßen um, die parallel zur Autobahn verlaufen.

Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: „Unsere Umfrage belegt, dass es auf zahlreichen Strecken Probleme gibt, weil Lkw von der Autobahn abfahren, um so der Maut zu entgehen. In Wohnorten steigt die Lärm- und Abgasbelastung, auf Pendlerstrecken stockt der Verkehr. Wir brauchen daher dringend Maßnahmen gegen die Maut-Flucht, damit der sinnvolle Ansatz der Maut für mehr Kostengerechtigkeit im Verkehr nicht unterlaufen wird."

Kurzfristig müssten nun die Behörden vor Ort mit Durchfahrtverboten für Lkw, Tempobeschränkungen und Nachtfahrverboten reagieren, um den Betroffenen zu helfen. Die Bundesregierung sei zudem gefordert, die Maut schnellstmöglich auf alle Straßen und auf kleinere Lkw auszudehnen, damit Ausweichverkehr gestoppt und dem Schwerlastverkehr ein merklicher Teil der Kosten angelastet werde, den er durch Straßenabnutzung und Umweltschäden verursache.

Nach bisheriger Auswertung der VCD-Aktion hat das Lkw-Aufkommen besonders stark auf den Bundesstraßen 3, 4, 5 und 75 im Großraum Bremen - Hamburg - Braunschweig, auf der B 31 am Bodensee, im Raum Stuttgart (B 27, 29), Passau (B 8, 12) und München (B 471) zugenommen. Der Umwelt- und Verbraucherverband VCD ruft AnwohnerInnen und NutzerInnen von Bundes- und Landesstraßen mit seiner Aktion „Maut-Flucht stoppen!" auf, Streckenabschnitte zu nennen, auf denen der Lkw-Verkehr seit dem 1. Januar 2005 stark zugenommen hat. Eine detaillierte Auflistung der bisher gemeldeten Strecken steht im Internet unter www.vcd.org.

„Unsere exemplarische Befragung geht weit über subjektive Eindrücke hinaus", erklärt Heidi Tischmann, Verkehrsreferentin des VCD. „Ausweichverkehr in Folge der Mauteinführung ist für viele Menschen zu einer deutlich wahrnehmbaren Belastung geworden. Die Betroffenen schildern auf ihren Antwortbögen die unmittelbaren Folgen: Lärm, Abgase und Unfallgefahr nehmen zu. Das zeigt die Probleme, die Güterverkehr auf der Straße allerorten mit sich bringt. Wir brauchen deshalb eine Verkehrspolitik, die unnötigen Verkehr vermeiden hilft und Anreize zur Verlagerung von Transporten auf die umweltverträglichere Schiene bietet."

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Daniel Kluge, Pressesprecher Kochstr. 27, 10969 Berlin Telefon: 030/2803510, Telefax: 030/28035110

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