Erste Tarifrunde Lufthansa endet mit Provokation
(Berlin) - Ohne Ergebnis ist am Mittwochnachmittag (4. Juni 2008) die erste Tarifverhandlungsrunde für die 60.000 Beschäftigten der Lufthansa am Boden und in der Kabine zu Ende gegangen. "Das erste Angebot der Arbeitgeber von 3,4 Prozent für das Bodenpersonal ist absolut unzureichend. Der durchsichtige Versuch, die Tarifeinheit im Konzern am Beispiel der Kabine aufzubrechen und die dort Beschäftigten mit sechs Nullmonaten abzuspeisen, ist eine Provokation", erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott. "Solche Scharmützel sollten wir uns im Interesse einer schnellen Einigung sparen", sagte der Verhandlungsführer in Mörfelden bei Frankfurt.
Falls die Arbeitgeber beim nächsten Treffen am 17. Juni in Bad Schwalbach kein konstruktives Angebot vorlegen, wird ver.di "unmittelbar über Aktionen beraten". Die Beschäftigten hätten der Lufthansa im letzten Jahr ein um 63 Prozent besseres Konzernergebnis von 1,4 Milliarden Euro erarbeitet. "Die Dividende stieg um 80 Prozent, die Vorstandsgehälter um 48 Prozent. Dagegen ist unsere Forderung von 9,8 Prozent sehr moderat", erklärte Ott. Der ver.di-Verhandlungsführer verwies darauf, dass die Beschäftigten durch Nullrunden und eine konzertierte Aktion erheblich zur Stabilisierung beigetragen und das Unternehmen in die Gewinnzone gebracht hätten. Neben der Lohnerhöhung will ver.di die Ergebnisbeteiligung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausbauen. Dazu hatte die Lufthansa Gesprächsbereitschaft signalisiert.
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(el)