Pressemitteilung | Bundesverband der Fernstudienanbieter e. V.

Erstmals über 300.000 DistancE-Learner in Deutschland / Themenvielfalt und qualifizierte Abschlüsse machen private Weiterbildung per Fernunterricht, Fernstudium und betreutem E-Learning so attraktiv

(Hamburg) - Die Menschen in Deutschland investieren in ihre Weiterbildung, und dies zunehmend per DistancE-Learning. Erstmals belegen dabei mehr Frauen als Männer staatlich zugelassene Fernlehrgänge oder E-Learning-Kurse. Die Gruppe der 25- bis 30-Jährigen wächst besonders stark; aber auch die älteren Fernlerner/-innen jenseits der 40 legen zu. Neben Wirtschaftsthemen (25 Prozent aller Fernlernenden) rangieren die Vorbereitung auf Schulabschlüsse (18 Prozent) sowie Lehrgänge rund um Gesundheit und Kreativität (14 Prozent) ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Insgesamt steigt die Nachfrage nach Fernlehrgängen, die auf staatliche bzw. öffentlich-rechtliche Abschlüsse vorbereiten sowie das Interesse an Fernstudiengängen, die mit einem anerkannten Fachhochschul- oder Hochschulabschluss enden. Diese Trends veröffentlicht jetzt der Fachverband Forum DistancE-Learning auf Basis der vom Statistischen Bundesamt erhobenen Teilnehmerzahlen.

Hinter der im Vergleich zu 2004 um vier Prozent gestiegenen Zahl von 305.230 DistancE-Learnern in Deutschland verbergen sich drei Gruppen: Im Jahr 2005 haben sich 217.608 Menschen in privater Eigeninitiative mit Hilfe eines staatlich zugelassenen Fernlehrganges weitergebildet. Die Zahl der Fernlernenden, die Abschlüsse unterhalb der Hochschulebene anstrebten, blieb damit im Vergleich zum Vorjahr auf unverändert hohem Niveau, gegenüber 2003 ist sie sogar um 15 Prozent gestiegen. 36 Prozent der Fernlernenden bereiteten sich 2005 auf einen staatlichen bzw. öffentlich-rechtlichen Abschluss vor (2004: 33 Prozent). Dazu kamen weitere 62.891 an Fernhochschulen eingeschriebene Studierende. Hier ist mit einem Plus von 30 Prozent innerhalb von einem Jahr der größte Anstieg zu verzeichnen. Vor allem die privaten Fernfachhochschulen verzeichnen einen starken Zulauf, der aus Sicht des Forum DistancE-Learning vor allem auf innovative, an den aktuellen Anforderungen der Wirtschaft ausgerichtete Studienangebote und eine besonders intensive Betreuung der Studierenden zurückzuführen ist. Die Zahl der firmeninternen Fernlerner/-innen, die sich im Rahmen betrieblicher Maßnahmen weiterbildeten, sank hingegen um neun Prozent auf 24.731 Arbeitnehmer/-innen ab.

Frauen überholen die Männer beim Fernlernen
Erstmals belegten vergangenes Jahr mit genau 50,1 Prozent mehr Frauen als Männer staatlich zugelassene Fernlehrgänge. Ihr Anteil betrug vor fünf Jahren 43 Prozent, vor 15 Jahren gerade einmal 32 Prozent. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass immer mehr Frauen die Babypause fürs Fernlernen nutzen, um sich für den Arbeitsmarkt fit zu halten und den Wiedereinstieg nach der Elternzeit erfolgreich zu bewältigen“, so der Präsident des Forum DistancE-Learning, Dr. Martin Kurz.

Während Wirtschaftslehrgänge (24 Prozent der Männer, 27 Prozent der Frauen) und Kurse zur Vorbereitung auf Schulabschlüsse (16 Prozent der Männer, 19 Prozent der Frauen) gleichermaßen beliebt sind, dominieren Frauen deutlich in den Bereichen Freizeit/Kreativität/Gesundheit (19 Prozent der Frauen, 9 Prozent der Männer), Psychologie/Pädagogik (11 Prozent der Frauen, 3 Prozent der Männer). Männer dagegen belegen deutlich häufiger Fernlehrgänge in den Bereichen EDV (12 Prozent der Männer, 4 Prozent der Frauen) sowie Mathematik/Naturwissenschaften/Technik (11 Prozent der Männer, 2 Prozent der Frauen) und streben verstärkt einen Abschluss als Staatlich geprüfter Betriebswirt, Techniker oder Übersetzer an (15 Prozent der Männer, 4 Prozent der Frauen).

Jede Altersgruppe hat ihre Lieblingsthemen
Die 20- bis 30-Jährigen machen mit 43 Prozent die größte Gruppe der Fernlernerinnen und Fernlerner aus. 32 Prozent sind zwischen 30 und 40. Einen Anstieg verzeichnet seit Jahren die Gruppe der über 40-Jährigen, die jetzt bereits bei 20 Prozent liegt. Fast fünf Prozent sind sogar älter als 50 Jahre. Immerhin vier Prozent der Fernlerner/-innen sind unter 20 Jahre alt.

Bis zum Alter von 25 wird DistancE-Learning vor allem für den Wunsch-Schulabschluss – ob Haupt-, Realschulabschluss oder (Fach-)Abitur – auf dem Zweiten Bildungsweg genutzt (41 Prozent der unter 25-Jährigen). Ab 25 laufen dann die kaufmännischen Lehrgänge der Schuldbildung den Rang ab. In der Altersgruppe zwischen 30 und 50 ist Wirtschaft das mit Abstand beliebteste Themenfeld (30 Prozent). Außerdem belegen DistancE-Learner im Alter von 30 bis 50 gerne Lehrgänge rund um Kreativität und Gesundheit (15 Prozent). Auffällig ist, dass bei Fernlerner/-innen in den 40ern die Themen Psychologie und Pädagogik besonders gefragt sind (14 Prozent). Ein Erklärungsansatz von Verbandspräsident Dr. Kurz: „In diesem Alter steigt der Wunsch nach einem Berufswechsel; hier verhilft die deutlich wachsende Anzahl an qualifizierten Fernlehrgängen in diesem Themenfeld zu neuen Perspektiven im Bereich Coaching und psychologische Beratung.“ Die über 50-Jährigen nutzen DistancE-Learning wiederum verstärkt für die kreative Freizeitgestaltung (28 Prozent) und um Fremdsprachen zu lernen (24 Prozent).

Im vergangenen Jahr konnten Fernlern-Interessierte zwischen 2.104 staatlich zugelassenen Fernlehrgängen von 344 verschiedenen Anbietern wählen. 65 Prozent davon sind als E-Learning-Angebote klassifiziert. Fast alle Anbieter unterstützen ihre Lehrgänge mittlerweile elektronisch. Der Marktanteil der im Forum DistancE-Learning organisierten Anbieter wächst dabei beständig. Aktuell sind 85 Prozent der Fernlernenden in Deutschland bei einem Mitgliedsinstitut eingeschrieben und profitieren so vom Know-how und Service der führenden Branchenorganisation. Der Fachverband setzt sich seit fast vier Jahrzehnten für hohe Qualitätsstandards im DistancE-Learning ein.

Quelle und Kontaktadresse:
Forum DistancE-Learning Der Fachverband für Fernlernen und Lernmedien e. V. (DFV) Pressestelle Doberaner Weg 22, 22143 Hamburg Telefon: (040) 67570280, Telefax: (040) 67570282

(sk)

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