Pressemitteilung | ZAW e.V. - Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft

EU-Parlament: Pkw-Verkaufsverbot und starke Beschneidung der Werbung Keine schnellen Autos mehr für EU-Bürger

(Berlin) - Pkw, die über 162 Kilometer pro Stunde fahren können, sollen in der Europäischen Union nicht mehr verkauft werden dürfen. Autos höherer Fahrleistung würden nur zur Strafverfolgung, Rettung von Personen und zu militärischen Zwecke zugelassen sein. Dies sieht der Entwurf einer Stellungnahme des EU-Parlaments zum Strategiepapier der Europäischen Kommission im Zusammenhang mit dem Abbau von CO2-Abgasen von Autos vor. Verfasser ist der Brite Chris Davies, Berichterstatter im Umweltausschuss des EU-Parlaments sowie Mitglied der Liberalen Fraktion.

Davies schlägt darüber hinaus vor, dass die Autoindustrie und der Handel 20 Prozent ihrer Werbung frei machen müssen für umfangreiche Informationspflichten über Emissionen und Kraftstoffverbrauch der Pkw. Als Vorbild zitiert er Warnhinweise auf Zigarettenpackungen. Selbst in den Showrooms der Autohäuser soll künftig ein Fünftel der Quadratmeter für die Präsentation der Pflichtangaben von den Händlern bereitgestellt werden.

Der Zentralverband der deutschen Werberwirtschaft (ZAW) schätzt den Verlust an Werbeeinnahmen der Medien aus der Autowerbung auf rund 1 Mrd. Euro brutto, sollte sich der Plan des Berichterstatters durchsetzen. Nur wenige Autotypen mit einer Höchstgeschwindigkeit unter 162 km/h blieben übrig. Die deutsche Autoindustrie als bedeutendster Industriezweig des Landes wäre damit zerstört. „Auch kommt es einer Enteignung von Werbeflächen gleich, wenn Hersteller und Händler für Pflichtangaben noch mehr Werbeplatz freiräumen und bezahlen müssten. Bereits heute ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß in gleicher Größe wie die Hauptwerbeaussage abzudrucken sind“, so ein Sprecher der Dachorganisation in Berlin.

Der Entwurf der Stellungnahme des Parlaments wird am kommenden Mittwoch, dem 27. Juli, vor den Mitgliedern des Umweltausschusses diskutiert. Das Plenum der Abgeordneten wird voraussichtlich im November über den Forderungskatalog abstimmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft e.V. (ZAW) Volker Nickel, Geschäftsführer Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 590099-700, Telefax: (030) 590099-722

(el)

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