Pressemitteilung | Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV)

EU-Vorschlag zur Zinsrichtlinie nicht geeignet

(Berlin) - Der von der EU-Kommission vorgelegte Vorschlag für eine Richtlinie zur steuerlichen Erfassung von Zinserträgen privater Kapitalanleger geht nach Ansicht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) in die falsche Richtung. Erwartungsgemäß fordert die Kommission ein grenzüberschreitendes Informationsaustausch-System, um die Zinsbesteuerung in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sicherzustellen.

Dieses bürokratische und aufwendige Kontrollmitteilungssystem ist nicht geeignet, die Attraktivität des europäischen Kapitalmarktes zu verbessern, sie erhöht auch nicht die Steuermoral der Bürger.

Wegen des bestehenden Widerstandes in Drittstaaten, wie in der Schweiz, lässt sich dieses Informationsaustauschsystem auf allen relevanten Kapitalmärkten voraussichtlich nicht verwirklichen.

Der DSGV empfiehlt stattdessen eine Angleichung der Besteuerung von Kapitalerträgen in der Europäischen Union in Form einer Abgeltungssteuer in Höhe von 20 Prozent.

Eine nur auf Deutschland beschränkte Abgeltungssteuer ist nur die zweitbeste Lösung. Die Bundesregierung sollte sich deshalb dafür einsetzen, dass eine Abgeltungssteuer europaweit einheitlich eingeführt wird.

Es ist weiterhin dringend erforderlich, dass die Politik steuerunehrlichen Bürgern einen Weg aufzeigt, steuerehrlich zu werden. Auch hier sind andere Staaten, zum Beispiel Spanien, schon weiter vorangekommen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV), Berlin Behrenstr. 31 10117 Berlin Telefon: 030/202250 Telefax: 030/20225250

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