Europas Hafenarbeiter machen mobil gegen Port Package II / Aktionen in allen deutschen Häfen
(Berlin) - Europas Hafenarbeiter legen am Montag (21. November 2005) die Arbeit nieder. Auch in Deutschland folgen die Hafenarbeiter dem Aufruf der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) und nehmen an betrieblichen Informationsveranstaltungen teil.
Hintergrund der Aktionen, die in Deutschland von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) als ETF-Mitglied koordiniert werden, ist die für Dienstag im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments anberaumte Abstimmung über die Richtlinie über den Marktzugang für Hafendienstleistungen, das so genannte Port Package II.
Port Package II gefährdet die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit der Häfen. Die geplante Selbstabfertigung bedroht Tausende von qualifizierten Hafenarbeitsplätzen und führt zum Verlust von Know how bei Unternehmen wie bei Beschäftigten und gefährdet die Sicherheit, warnte Jan Kahmann vom ver.di-Bundesvorstand.
Port Package II sehe vor, dass Schiffsbelegschaften künftig selber die Ladung ihrer Schiffe löschen könnten. Die Reeder würden in die Lage versetzt, eigene Abfertigungsanlagen zu betreiben. Als Konsequenz sei zu befürchten, dass Port Package II die Investitionsbereitschaft der Hafendienstleister verringere. Das vorgesehene Genehmigungsverfahren enthalte darüber hinaus keine Regelung, die die betroffenenen Beschäftigten vor einem Arbeitsplatzverlust schütze.
Das Europäische Parlament habe dementsprechend zu Recht im November 2003 den ersten Kommissions-Entwurf, Port Package I, abgelehnt. Mit der verschärften Neuauflage stellt sich die Kommission gegen die demokratische Willensbildung des Parlaments, kritisierte Kahmann.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand
Harald Reutter, Pressesprecher
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: (030) 69560, Telefax: (030) 69563956
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