Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Europaweiter autofreier Aktionstag am 22. September / VCD rät: Radfahren, zu Fuß gehen oder Bus und Bahn nutzen!

(Berlin) - In vielen bundesdeutschen Städten und Kommunen wird am kommenden Mittwoch (22. September 2010) der "Europaweite autofreie Tag" begangen, um öffentlich für umwelt- und sozialverträgliche Mobilität zu werben. Aus diesem Anlass ruft der ökologische Verkehrsclub VCD dazu auf, das eigene Auto für Freizeitwege und im Alltag häufiger stehenzulassen und sich stattdessen mit Bus, Bahn, dem Fahrrad oder zu Fuß fortzubewegen.

Derzeit werden 80 Prozent der in Deutschland gefahrenen Kilometer per Pkw oder Motorrad zurückgelegt und nur 20 Prozent mit anderen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn. Zu Fuß geht jeder Bundesbürger außer Haus im Schnitt pro Tag rund 600 Meter, Fahrrad fährt er täglich durchschnittlich einen Kilometer. Dabei ist die Hälfte aller Autofahrten kürzer als sechs Kilometer, fünf Prozent enden sogar bereits nach weniger als einem Kilometer. Auch gut 41 Prozent aller Wege zum Arbeitsplatz sind kürzer als fünf Kilometer. Gerade diese kurzen, spritintensiven Strecken sind jedoch bestens geeignet, um sie zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen - und das nicht nur am autofreien Aktionstag.

Fünf Kilometer könnten mit dem Fahrrad in etwa 20 Minuten bequem zurückgelegt werden, so der VCD. Damit sei man bei innerstädtischem Verkehr von Tür zu Tür sogar schneller als ein Auto. Wer mit dem Rad zur Arbeit fahre, sei bei Arbeitsbeginn frisch und leistungsfähig. Das Gehirn sei besser durchblutet und die Konzen*trationsfähigkeit höher. Wer sich regelmäßig bewege - beispielsweise fünfmal in der Woche eine halbe Stunde mit dem Rad fahre oder zügig zu Fuß gehe - senke das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken. Auch Muskeln, Knochen und Gelenke würden gestärkt und die allgemeine Fitness verbessert.

Wer zum Einkaufen in einen nahegelegenen Laden gehe oder das Fahrrad nehme, statt mit dem Auto das Einkaufszentrum auf der grünen Wiese anzusteuern, erspare der Umwelt viele Schadstoffe und werte zudem seine unmittelbare Umgebung auf. Viele Menschen führen mit dem Auto zum Sport, anstatt sich aufs Rad zu schwingen oder einen Spaziergang zu machen und so nicht nur das Klima zu schonen, sondern schon im Vorfeld etwas für Fitness und Gesundheit zu tun. Wer radle, sei konkurrenzlos flexibel, müsse keinen Parkplatz suchen, stehe nicht im Stau und sei auch nicht von Fahrplänen abhängig. Zudem sei selbst ein teures Fahrrad letztlich günstiger als ein eigenes Auto.

Jede Strecke, die alternativ zum Pkw mit Bus oder Bahn zurückgelegt werde, reduziere den Ausstoß an Schadstoffen und CO2. Privatautos stießen pro Personenkilometer 1,5- bis zweimal mehr CO2 aus als die Fahrzeuge des Nahverkehrs. Auch könne man sich das Warten auf Bus oder Bahn und die Fahrt selbst mit einem anregenden Buch, ausgiebiger Zeitungslektüre oder einem kleinen Nickerchen verkürzen - Dinge, für die man als Autofahrer keine Gelegenheit habe.
In Deutschland ist der Pkw-Verkehr mit jährlich mehr als 85 Millionen Tonnen CO2 für rund 10 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich. Würden die Strecken, die Bundesbürger täglich mit dem Rad oder per pedes zurücklegen, verdoppelt und dafür der Pkw-Verkehr um die gleiche Strecke verringert, könnten insgesamt mehr als 5,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Pressestelle Rudi-Dutschke-Str.9, 10969 Berlin Telefon: (030) 2803510, Telefax: (030) 28035110

(mk)

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