Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Exporte und Importe: Retter des Wachstums

(Köln) - Die weltweit schleppende Konjunktur wird immer wieder als Grund dafür genannt, dass es mit der deutschen Wirtschaft nicht vorwärts geht. Tatsache ist aber, dass die Bundesrepublik überhaupt nur dank des positiven Außenbeitrags in diesem Jahr eine positive Wachstumsrate erwarten darf. Schuld sind immer die anderen – dieses Motto erfreut sich in der Politik derzeit großer Beliebtheit. Anstatt wachstumsfördernde Wirtschaftsreformen einzuleiten, schieben die Verantwortlichen den Schwarzen Peter für die hierzulande schlechte Konjunkturlage der schlappen Weltwirtschaft zu.

Das Ausland ist jedoch nicht verantwortlich für die deutsche Flaute – im Gegenteil: In den vergangenen Jahren hat der Außenbeitrag – also die gesamten Exporte abzüglich der Importe – dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) kräftig auf die Sprünge geholfen. Von Anfang 2000 bis Mitte 2002 hat der Exportüberschuss das Wirtschaftswachstum im Schnitt um 1,4 Prozentpunkte gesteigert. In den Monaten April bis Juni des laufenden Jahres hievte der Außenbeitrag die Veränderungsrate sogar um ganze 2 Punkte nach oben: Ohne die Geschäfte, die deutsche Unternehmen mit dem Ausland machten, wäre die Wirtschaft der Bundesrepublik gegenüber dem zweiten Quartal 2001 um 1,5 Prozent eingebrochen. Dank des florierenden Außenhandels kam das Wachstum jedoch noch über die Null-Linie hinaus.

Auch im gesamten Jahr 2002 wird die Auslandsnachfrage die deutsche Wachstumsbilanz aufpolieren. Der erwartete Anstieg des realen BIP um höchstens einen halben Prozentpunkt ist im Wesentlichen dem weiterhin zunehmenden Außenbeitrag zu verdanken. Ohne seine Hilfe würde die Wirtschaft schrumpfen – nach der Prognose der Wirtschaftsforschungsinstitute um 1 Prozent. Der Sachverständigenrat geht sogar von einem Rückgang um 1,6 Prozent aus.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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