Pressemitteilung | Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden Württemberg (FV EIT BW)

Fachtagung IT-Sicherheit in Handwerksunternehmen

(Stuttgart) - Am 11.03.2014 fand im Stuttgarter Haus der Wirtschaft eine kostenlose Fachtagung mit Workshops zum Thema "IT-Sicherheit in Handwerksunternehmen" statt.

Ziel der Veranstaltung war es, das Handwerk für den hochkomplexen und sich dynamisch entwickelnden Bereich der IT-Sicherheit zu sensibilisieren und praxisorientierte Hinweise zu geben. Auf Initiative von Ministerialrat Bernd Scherrer, Leiter des Referats Mittelstand und Handwerk im Ministerium für Finanz- und Wirtschaft Baden-Württemberg, waren neben dem Ministerium auch der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg, das Elektro Technologie Zentrum Stuttgart (etz) sowie das itb - Institut für Technik der Betriebsführung im Deutschen Handwerksinstitut aktiv in die inhaltliche Gestaltung der Veranstaltung eingebunden.

Jedes Handwerksunternehmen ist von der rasanten Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie betroffen - die Kommunikation mit Kunden, Lieferanten und Behörden, sowie Auftragsbearbeitung und Kundengewinnung finden heute oft über das Internet statt. Diese Nutzung birgt jedoch Risiken wie Phishing, Hacking und Malware. Und nicht nur das - auch die Sicherung der eigenen Daten ist nicht vernachlässigbar sowohl als Vorsorge, wenn die eingesetzten Geräte kaputt gehen, als auch die Archivierung zum Nachweis der Geschäftsaktivitäten.

Unter Moderation von Dr. Josephine Hofmann vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation startete die Veranstaltung mit einem Grußwort von Ministerialdirigent Hartmut Reichl, Leiter der Abteilung Mittelstand und Märkte im Finanz- und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg. Er wies auf die Aktualität des Themas IT-Sicherheit hin, wie auch die gerade eröffnete CeBit zeigt. Datability ist dort das Topthema. Und den Wirtschaftsfaktor der IKT für Baden-Württemberg hob Reichl ebenso hervor - aktuell erwirtschaften 15 Tsd. steuerpflichtige Unternehmen 47 Mrd. Umsatz im Jahr.

Johann Peter Pfeifer, Leiter des Fachbereichs Informationstechnik des Fachverbands für Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg, gab in seinem Impulsvortrag "IT-Sicherheit und Handwerk - Welche Gefahren drohen und was ist zum Schutz der Unternehmen zu tun?" einen ersten Überblick zu den Gefährdungspotentialen und diversen IT-Sicherheitspflichten, denen Unternehmen unterliegen. Sein Resümee zur Problematik war, dass wir zwar eine freies Internet benötigen, aber keinen rechtsfreien Raum. Deshalb ist der Umgang mit dem Internet nicht nur ein technisches Problem, sondern eine gesellschaftliche und ethische Aufgabe. Der Umgang mit der Informationstechnik wird zukünftig eine Schlüsselkompetenz sein, die schon früh vermittelt werden sollte - also bereits in der Schule.
In den folgenden drei Workshops gab es für drei Hauptbereiche bei der IT-Sicherheit tiefer gehende Informationen.

Der erste Workshop befasste sich mit dem Thema "Welche Gefahren drohen für Daten und IT-Systeme aus dem Internet?". Matthias Hofmann vom etz demonstrierte live, wie schnell auch über vermeintlich seriöse Webseiten unbemerkt Trojaner ins eigene System gelangen können und dass da auch keine Firewall schützt. Er gab einige Hinweise, wie das der eigene Sicherheitslevel erhöht werden kann, betonte aber gleichzeitig, dass es nie einen hundertprozentigen Schutz geben wird.

Im zweiten Workshop ging es um das Thema "Welche Datenverluste drohen bei unsachgemäßer Datenspeicherung und Datensicherung?". Stefan Funk, etz, stellte dazu einige Methoden zur Datensicherung vor. Dr. Guiseppe Strina, itb, und Jürgen Schüler von der Handwerkskammer Rheinhessen beleuchteten das Thema "Welche rechtlichen Anforderungen im Kontext von IT-Sicherheitsauflagen muss man als Betrieb erfüllen bzw. beachten?". Diese recht umfangreiche Problematik konnte nur angerissen werden. Angefangen von Datenschutzerklärung, Datenschutzbeauftragten bis hin zur Verkehrssicherungspflicht gibt es ein breites Spektrum zu beachten, das gerade in kleineren Unternehmen nicht jedem Unternehmer so bewusst sein dürfte. Die Workshops wurden in drei Durchläufen angeboten, sodass jeder Teilnehmer die Chance hatte, alle drei zu besuchen. Die Praxisnähe der Veranstaltung fand bei den Teilnehmern großen Anklang, wenngleich sie von der Fülle der Informationen gerädert waren und sich mehr Zeit gewünscht hätten. Da viele erst durch diese Veranstaltungen auf die mannigfachen Probleme für Betrieb, Mitarbeiter und persönliche Haftung aufmerksam wurden, befürworteten sie eine Fortführung der Veranstaltung. Im Resümee wurde deshalb auch betont, dass kein Betriebsinhaber darum herum kommt, sich mit der Thematik zu beschäftigen. Betriebsinhaber, die sich nicht sicher sind, ob ihre IT-Struktur wenigstens über einen Basisschutz verfügt - qualifizierte E-Handwerksunternehmen aus dem Bereich Informationstechnik können hier Lösungen für Datensicherheit und Datensicherung anbieten.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden Württemberg Andreas Bek, Hauptgeschäftsführer Voltastr. 12, 70376 Stuttgart Telefon: (0711) 95590666, Fax: (0711) 551875

(cl)

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