Fahrzeughersteller treten nun ebenfalls für mehr Technologieoffenheit in der Antriebsfrage ein
(Berlin) - Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat heute seinen 10-Punkte-Plan für eine klimaneutrale Mobilität vorgelegt. Aus Sicht von UNITI enthält dieser eine Reihe guter Ansätze, die einen Kurswechsel hin zu mehr Technologieoffenheit bedeuten.
Bislang fokussierte sich der VDA zur Defossilierung des Straßenverkehrs vor allem auf den Hochlauf der Elektromobilität, während andere Technologieoptionen zum Erreichen der Klimaziele wie erneuerbare Kraftstoffe von der Interessenvertretung der Fahrzeughersteller und Zulieferer in Deutschland nur wenig einbezogen wurden. Der heute vorgestellte 10-Punkte-Plan für die klimaneutrale Mobilität markiert einen wichtigen Wandel. UNITI begrüßt, dass sich der Verband nun deutlich für mehr Technologieoffenheit in der Antriebsfrage ausspricht. So fordert der VDA einen größeren Fokus auf erneuerbare Kraftstoffe etwa durch Einbeziehung ihrer durchschnittlichen CO2-Minderungswirkung in den EU-Flottenregulierungen für Pkw und Lkw sowie durch Einführung einer neuen Kategorie von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, die erneuerbare Kraftstoffe nutzen. Ein pauschales Neuzulassungsverbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor wäre damit vom Tisch.
Auch den Fahrzeugbestand möchte der VDA stärker berücksichtigt sehen und spricht sich für eine höhere THG-Quote in der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie aus, die zudem Zielpfade über das Jahr 2030 hinaus beinhalten soll. Ebenfalls von UNITI geteilt, wird die vom VDA eingeforderte Senkung von Steuern und Abgaben auf erneuerbare Kraftstoffe.
UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn: „Der VDA hat einen markanten Kurswechsel vollzogen. Der präsentierte Plan enthält wichtige regulatorische Vorschläge, die den Hochlauf erneuerbarer Kraftstoffe anreizen können.“ Aus UNITI-Sicht wäre es aber gerade mit Blick auf die anstehende Überarbeitung der CO2-Flottenregulierungen für neue Pkw und Lkw wichtig, einen Schritt weiterzugehen und den realen Klimaschutzbeitrag erneuerbarer Kraftstoffe auch hier vollständig anzuerkennen. Dafür ist es notwendig, die CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs und von dessen Antriebsenergie zu bilanzieren, statt wie bisher lediglich im Fahrbetrieb. „Die Bundesregierung sollte sich in Brüssel für deutliche Anpassungen der geltenden Regulierungen einsetzen“, fordert Elmar Kühn von UNITI.
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