fairkehr-Titelthema: autofrei leben / Jeder fünfte Haushalt in Deutschland ist ohne Auto / VCD zeigt Vor- und Nachteile des autofreien Alltags
(Berlin) - Nach der letzten bundesweiten Untersuchung zum Mobilitätsverhalten im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums lebt rund ein Fünftel aller Haushalte in Deutschland ohne eigenes Auto. Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) berichtet in der neusten Ausgabe seiner Mitgliederzeitschrift fairkehr über den autofreien Alltag und befragt Menschen nach ihren Erfahrungen mit einem Leben ohne Auto. Die meisten erleben es als Erleichterung und Bereicherung, das Auto abzuschaffen. Das gilt sowohl in finanzieller Hinsicht als auch im Bezug auf die tägliche Erlebniswelt", resümiert Hermann-Josef Vogt, stellvertretender VCD-Bundesvorsitzender.
Die überraschendste Erkenntnis für viele Umsteiger sei, dass sie das Auto vor der Haustür nicht vermissen. Zudem sei es in der Regel billiger, sich punktuell einen fahrbaren Untersatz zu mieten, als dauerhaft das eigene Auto zu unterhalten. Eine besonders günstige Möglichkeit biete das Carsharing, da es die Autonutzung auch für einzelne Stunden ermögliche und einen Fuhrpark mit unterschiedlichen Fahrzeuggrößen je nach Bedarf zur Auswahl anbiete. Bei dieser Lösung übernimmt außerdem der Anbieter alle unbequemen Aufgaben rund um das Auto wie Inspektionen, TÜV, Reparaturen und Versicherungsfragen", sagt Vogt.
Weitere positive Aspekte der autofreien Mobilität machten sich vor allem bei Kindern bemerkbar. Vogt: Sie sind selbständiger unterwegs, haben eine bessere Orientierung und sind beweglicher als Altersgenossen, die von einem zum nächsten Termin mit dem Auto kutschiert werden." Nicht zuletzt spiele auch der Umweltaspekt bei der Entscheidung gegen das Auto eine Rolle. Es bleibe das gute Gefühl, einen eigenen Beitrag zur Verringerung der Lärm- und Abgasbelastung sowie des Treibhauseffektes zu leisten.
Nachteile für Menschen ohne Auto gebe es eher wenige. Einer sei die Stellplatzpflicht. Danach müsse neu geschaffener Wohnraum immer auch eine bestimmte Zahl an Autostellplätzen vorweisen. In einer gewöhnlichen Siedlung zahle daher jeder für Parkplätze mit, egal ob er ein Auto habe oder nicht. Störend werde mit zunehmender Dauer der Autolosigkeit die umfassende Präsenz der Blechkarossen empfunden, die allzu häufig Straßenübergänge versperrten und an Stelle von Grün oder Spielraum asphaltierte Abstellflächen verlangten. Weitgehend ohne diese Nachteile lebe es sich in einer der etwa ein Dutzend autofreien Wohngebiete in Deutschland. Beispielhaft hierfür portraitiert die aktuelle fairkehr das Freiburger Viertel Vauban.
Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband
Daniel Kluge, Pressesprecher
Kochstr. 27, 10969 Berlin
Telefon: (030) 2803510, Telefax: (030) 28035110
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