Faltschachtelindustrie 2008 gut behauptet
(Frankfurt am Main) - Die deutschen Faltschachtelhersteller konnten sich - trotz des massiven Wirtschaftsabschwungs ab der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres - in 2008 noch gut behaupten. Mit rund 1,9 Milliarden Euro legte der Branchenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent zu. Die produzierte Menge stagnierte mit rund 890.000 t dagegen auf Vorjahresniveau.
Die 90 Mitgliedsunternehmen des Fachverbandes Faltschachtel-Industrie (FFI) konnten sich im vergangenen Jahr erfolgreicher als der Branchendurchschnitt am Markt durchsetzen. Auf der Ordentlichen Mitgliederversammlung des Fachverbandes im Juni in Bremen gab Vorstandssprecher Dr. Michael Faller bekannt, dass die im FFI organisierten Unternehmen trotz des Konjunktureinbruchs 2008 ihre Produktionsmenge um 4,6 Prozent und ihren Umsatz sogar um 6,5 Prozent steigern konnten.
Obwohl damit das stürmische Wachstum der Faltschachtelbranche (Umsatzwachstum 2007: plus 11,3 Prozent) im vergangenen Jahr zu Ende ging, waren die deutschen Hersteller nach FFI Einschätzungen in Europa vermutlich die einzigen, bei denen Umsatz und produzierte Menge 2008 nicht zurückgegangen sind.
Dr. Faller erklärt das damit, dass die Mehrzahl der deutschen Konsumenten ihren Verbrauch an Gütern des täglichen Bedarfs in der Krise nicht nennenswert eingeschränkt hätten. Davon, so Faller weiter, profitiere die Faltschachtelbranche als Vorlieferant der Konsumgüterhersteller.
Den Faltschachtelherstellern nutzte auch, dass die Konsumenten in der Krise häuslicher geworden sind. Um zu sparen, verpflegen sie sich lieber zu Hause. Es wird wieder mehr gekocht und auf Fertiggerichte zurückgegriffen. Das stützt die Konsumgüternachfrage und damit auch die Faltschachtelindustrie als Vorlieferant.
Trotzdem geht die Rezession nicht spurlos an der Faltschachtelbranche vorbei. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Umsätze im 4. Quartal 2008 um 1,9 Prozent und nach Schätzungen des FFI im 1. Quartal 2009 um 4,5 Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Produktionsanlagen ist vom Rekordwert 93,3 Prozent in 2007 auf 82 Prozent im ersten Quartal 2009 abgestürzt.
Doch die Prognosen der Konjunkturforscher werden bereits wieder optimistischer. So stellte Dr. Jörn Quitzau aus der volkswirtschaftlichen Abteilung der Hamburger Berenberg Bank in seinem Vortrag auf der FFI-Mitgliederversammlung fest: Bei der derzeitigen Krise handele es sich nicht um eine große Depression, sondern lediglich um eine schwere Rezession. Weil die Konjunkturprogramme griffen, die Energiepreise drastisch gesunken seien und sich die internationalen Rahmenbedingungen verbessert hätten, erwartet der Ökonom, dass die Konjunktur bereits im zweiten Halbjahr 2009 wieder anzieht. FFI-Vorstand Faller ist skeptischer. Er befürchtet, dass die Zahl der Arbeitslosen in den nächsten Monaten kräftig ansteigt und die Konsumgüternachfrage einbricht. Eine solche Entwicklung würde die Faltschachtelbranche hart treffen.
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(mk)