Feiertagsdiskussion unsinnig
(Frankfurt am Main) - "Später, aber nicht zu spät, hat die Bundesregierung die Notbremse gezogen und den 3. Oktober, den Tag der Deutschen Einheit nicht dem Diktat der Meinungsführer der Deutschen Wirtschaft geopfert", sagte Klaus Wiesehügel am Rande der Bundesvorstandssitzung der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am 08. November in Frankfurt.
"Hinter der Abschaffung stecke nichts anderes als die dreiste Forderung der Arbeitgeber nach kostenloser Mehrarbeit. Es solle für das gleiche Geld mehr gearbeitet werden. Doch trotz aller Geschenke, die den Arbeitgebern in den letzten Jahren von der Politik auf Kosten der Arbeitnehmer gemacht worden seien, Impulse für mehr Wachstum und mehr Arbeitsplätze hätten sie nicht gebracht", so Wiesehügel weiter.
"Bundesfinanzminister Eichel soll sich für die Sanierung seines Haushalts andere Opfer als schon wieder die Arbeitnehmer suchen", machte Wiesehügel deutlich. Angesichts der vielen Steuerentlastungen für Unternehmen und Besserverdienende soll er sich in diesen Kreisen bedienen.
Der IG BAU-Vorsitzende betonte, dass das wirtschaftspolitische Hauptproblem die mangelnde Binnennachfrage sei. Ohne Binnennachfrage könnten keine Investitionen getätigt und damit kein Wirtschaftswachstum angeregt werden. Wie unsinnig die Feiertagsdiskussion sei, zeige außerdem, dass die ostdeutschen Länder mit den wenigsten Feiertagen gerne mit der wirtschaftlichen Lage und Perspektive der feiertagsfreudigen süddeutschen Bundesländer tauschen würden.
Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Bundesvorstand
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