Finanzfragen sollen Lehrstoff werden
(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die Kultusminister der Bundesländer auf, die schulische Bildung in Finanzfragen zu stärken. Angesichts der steigenden Bedeutung von Verschuldung, Vermögensanlage und Vorsorge müssen schon in der Schule finanzielle Dinge eine wichtige Rolle spielen, sagte das designierte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Uwe Foullong am 29. Oktober in Berlin.
Die Bürgerinnen und Bürger müssten sich immer intensiver um Finanz- und Vorsorgefragen kümmern. Banken und Versiche¬rungen hätten dazu die unterschiedlichsten Produkte entwickelt. Die Finanz- und Vorsorgesituation werde für den Einzelnen immer wichtiger, aber gleichzeitig auch immer unübersichtlicher. Da blicken viele nicht mehr durch, betonte Foullong. Nur eine solide Allgemeinbildung in Finanzfragen könne eine gute Orientierung bieten. So habe beispielsweise die Commerzbank mit externen Experten ein Konzept hierfür entwickelt. Die Kultusminister sollten solche bereits bestehenden Modelle aufgreifen. Die Bildungs¬experten brauchen das nur noch in die Lehrpläne einzuarbeiten, so der Gewerkschafter.
Die Banken müssten ihrerseits die Qualität der Beratung steigern. Dazu bedürfe es ständiger Weiterbildung für Kundenberaterinnen und berater. Mehr Personal in den Filialen von Banken und Sparkassen sei zudem dringend notwendig. Die Beschäftigten sollten provisionsunabhängig bezahlt werden. Der Verkaufsdruck auf die Kundenberater muss aufhören, unterstrich Foullong. Die Finanzbranche fährt besser, wenn ihre Beschäftigten die Kunden ausschließlich in deren eigenem Interesse beraten.
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