Pressemitteilung | Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) - Geschäftsstelle Münster

Flexibilitätspotenzial der Zeitarbeit konsequent nutzen / Mehr Zeitarbeit statt Abbau des Kündigungsschutzes

(Münster) - Die aktuelle Diskussion um eine Verkürzung des Kündigungsschutzes bezeichnet der Bundesgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), Werner Stolz, als „überflüssig“: Betriebe könnten bereits heute entliehene Zeitarbeitnehmer ohne Einhaltung gesetzlicher Kündigungsschutzfristen an die Zeitarbeitsunternehmen zurückgeben, bei denen der Kündigungsschutz greife.

Aufgabe der Zeitarbeitsunternehmen ist es dann, den Arbeitnehmer möglichst schnell weiter zu vermitteln, denn in den unproduktiven Zeiten werden die Zeitarbeitnehmer weiter entlohnt: „Der Kündigungsschutz wird bei der Zeitarbeit auf das Zeitarbeitsunternehmen externalisiert“, so Stolz. Eine konsequentere Inanspruchnahme von Zeitarbeit könne die notwendige Flexibilisierung des Arbeitsmarktes mindestens so effektiv bewirken, wie der Abbau des Kündigungsschutzes mit dem Unterschied, dass die Arbeitnehmer weiterhin alle gesetzlichen Kündigungsschutzregelungen in Anspruch nehmen könnten: „Wir haben weder einen arbeitsmarktpolitischen Handlungsdruck noch einen gesetzlichen Regelungsbedarf in dieser Frage“, erklärt Stolz, wieso aus Sicht des iGZ ein weiterer Abbau des Kündigungsschutzes nicht erforderlich ist.

Nicht nur aufgrund dieser Möglichkeiten geht der iGZ davon aus, dass sich die Zahl der Zeitarbeitnehmer in Deutschland bis zum Ende des Jahrzehntes verdoppeln wird. Derzeit gibt es 400.000 Zeitarbeiter in Deutschland, das entspricht 1,1 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse. In Frankreich liegt dieser Wert bei 2,8 Prozent, in den Niederlanden bei 4,5 Prozent und in Großbritannien bei 4,9 Prozent.

Werner Stolz hält es für realistisch, dass sich Zeitarbeit in Deutschland binnen fünf Jahren an das französische Niveau angleichen kann. Dann gäbe es 800.000 Zeitarbeitnehmer in der Bundesrepublik.

Quelle und Kontaktadresse:
iGZ Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V. Hüfferstr. 9-10, 48149 Münster Telefon: 0251/9811217, Telefax: 0251/9811229

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