Pressemitteilung | Baukammer Berlin Körperschaft des öffentlichen Rechts

Flughafen Tempelhof - oder: wie sehr darf eine Regierung eigentlich die Zukunft einer Metropole beschädigen?

(Berlin) - Der Senat zu Berlin versucht noch immer den prosperierenden Flughafen Tempelhof zu schließen. Warum, ist ihm selbst nicht so klar, denn weder findet er dafür triftige Gründe, noch weiß er mit dem Flughafengelände alternativ etwas rechtes anzufangen. Dies wurde zuletzt bei der kürzlich vom Senat einberufenen Standortkonferenz zum Thema deutlich.

Der Flughafen Tempelhof ist ein Juwel dieser Stadt. Er ist wirtschaftlich und infrastrukturpolitisch nicht ersetzbar. Er ist parallel zu BBI unverzichtbar und er macht operativ Gewinn. Tempelhof ist in Deutschland der Flughafen mit der größten Wachstumsrate. Im Europalinienverkehr hält Tempelhof im Vergleich der deutschen Verkehrsflughäfen die Spitze mit 38,1 Prozent Zuwachs in den Monaten Januar bis Mai 2006. Die enorme Auslastung während der Fußball-WM hat eindrucksvoll bewiesen, wie leistungsfähig Tempelhof ist. Gleichwohl wird Tempelhof kaputtgeredet, weshalb – das bleibt das Geheimnis des Senats. Denn die vorgebliche Konkurrenz für BBI, die der Senat immer wieder als Behauptung anführt, ist abwegig. Im Gegenteil: die Abfertigung kleinerer Flugzeuge in Tempelhof schafft Platz für größere Maschinen in BBI und erhöht dort das Geschäftsvolumen. In Anbetracht der aktuellen Vollauslastung von Tegel und der Bauarbeiten in Schönefeld ist die Nachfrage nach Start- und Landeplätzen mindestens bis zur Inbetriebnahme von BBI nicht abzudecken. Aber auch in Zukunft wird es einen originären Bedarf geben, der gerade nicht auf Großflughäfen zielt, sondern diese meiden möchte und möglichst kurze Anfahrtswege wünscht. Hierzu zählen Linienflüge mit kurzen Flugzeiten und kleineren Flugzeugen (bis 50 t) und die große Anzahl der Privatfluglinien und Privatflieger. London hat dies mit seinem City-Airport dem Flughafen Tempelhof erfolgreich nachgemacht. Warum soll die Stadt Berlin, deren gesamte Wirtschaft sich für den Erhalt des Flughafens Tempelhof ausgesprochen hat, diesen Trumpf jetzt unnötig aus der Hand geben? Selbst im Planfeststellungsbeschluss zu BBI wird nicht davon gesprochen, Tempelhof vor der Eröffnung des Großflughafens zu schließen. Von einer vorherigen Schließung ist dort trotz des immer wieder vom Senat bemühten Konsensbeschlusses keine Rede.

Die Baukammer Berlin hält es für unverzichtbar, den Flughafen auch über diesen Zeitpunkt hinaus aufrecht zu erhalten. Bis heute weist der Senat seriöse Fluglinien wie die DBA, die Tempelhof komplett kaufen wollen, ohne Begründung brüsk ab. Warum tut der Senat das, wenn ihm damit doch der angebliche Verlustbringer Tempelhof abgenommen würde? Warum behindert der Senat ernsthafte und seriöse Investoren daran, in Berlin zum Wohle der Stadt zu investieren? Warum blockiert der Senat die Zukunft der Stadt?

Quelle und Kontaktadresse:
Baukammer Berlin Körperschaft des öffentlichen Rechts Pressestelle Gutsmuthsstr. 24, 12163 Berlin Telefon: (030) 79744300, Telefax: (030) 79744329

(sk)

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