Pressemitteilung | Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.

Forderung zum Welttierschutztag: Dokumentationspflicht für tierversuchsfreie Verfahren

(Aachen) - Zum diesjährigen Welttierschutztag am 4. Oktober fordert der Bundesverband Menschen für Tierrechte Bund und Länder auf, nicht nur die jährlich verbrauchte Zahl an Versuchstieren, sondern in gleicher Weise die Entwicklungen und Anwendungen tierversuchsfreier Methoden zu erfassen. Diese Statistik könne zudem ausweisen, welche Verfahren zum Einsatz kommen, wie viele Tiere mit Hilfe der neuen Verfahren im Laufe des Jahres gerettet werden konnten und bei welchen Ersatzverfahren Forschungsbedarf bestehe.

„Eine solche Statistik ist überfällig! Sie wird auch Aufschluss über den Einsatz tierverbrauchsfreier Lehrmethoden an deutschen Hochschulen geben. Leider müssen Biologie- und Medizinstudenten an manchen Universitäten noch immer Tierversuche oder Versuche an toten Tieren durchführen. Diese Art der Ausbildung ist überholt“, so Dr. Kurt Simons , Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.

EU-rechtliche Vorschriften (RL 86/609/EWG) und das Tierschutzgesetz, unterstützt durch den Koalitionsvertrag der Bundesregierung, verlangen seit 1986, Ersatzmethoden zum Tierversuch zügig zu entwickeln. Der Verband bemängelt, dass diese Weiterentwicklung bislang nicht dokumentiert wird. „Es ist erfreulich, dass die Bundesregierung sowie Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz regelmäßig Preise für tierversuchsfreie Forschungen vergeben. Doch keiner erfährt, ob und wann diese Verfahren zur Anwendung kommen und welchen Stellenwert die neuen Verfahren mittlerweile in Deutschland einnehmen. Die geforderte Statistik wird auch hier Licht ins Dunkel bringen“, betont Simons.

Das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz veröffentlicht seit 1989 jährlich die Anzahl der Versuchstiere. Die Daten ergeben sich aus Meldungen der Bundesländer. Danach steigt die Zahl der Versuchstiere in Deutschland in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Nach der jüngsten Statistik wurden in 2006 in Deutschland 2,5 Millionen Tiere in Experimenten eingesetzt, gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg um 4,4 Prozent bzw. 105.589 Tiere. Rechtsgrundlage der Statistik ist die Versuchstiermeldeverordnung.

Quelle und Kontaktadresse:
Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. Stephanie Elsner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Roermonder Str. 4a, 52072 Aachen Telefon: (0241) 157214, Telefax: (0241) 155642

(el)

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