forsa-Umfrage zeigt: Gymnasium soll Leistung fordern!
(Berlin) – Die große Mehrheit der Deutschen wünscht sich für ihre Kinder leistungsorientierte Übergangsentscheidungen von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen. Dies bestätigt die im Auftrag des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) durchgeführte repräsentative forsa-Umfrage „Meinungen zum Gymnasium“ vom Oktober 2025. Auf die Frage, ob die Wahl der weiterführenden Schule ausschließlich vom Elternwillen abhängen solle, sprechen sich mehr als neun von zehn (92 Prozent) Befragten dagegen aus – neben den Wünschen der Eltern sollten auch die Leistungen der Schülerinnen und Schüler sowie die fachliche Einschätzung der Lehrkräfte berücksichtigt werden. Das macht klar: Der Elternwille steht bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht über dem Leistungsgedanken. Nennenswerte Unterschiede nach Region, Alter, Geschlecht, Bildung oder Kindern im Haushalt zeigen sich nicht.
Die forsa-Umfrage greift damit eine Dauerdebatte auf: Während die Bildungspolitik in den meisten Bundesländern eine verbindliche, leistungsorientierte Schulartempfehlung ablehnt und den Leistungsgedanken vernachlässigt, wünscht sich die Bevölkerung das Gegenteil. DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing: „Die Bevölkerung will mit überwältigender Mehrheit eine Orientierung an der Leistung der Kinder bei der Übergangsentscheidung von der Grundschule an das Gymnasium oder andere weiterführende Schulen. Auch die Expertise der Lehrkräfte sollte dabei wieder eine wesentliche Rolle spielen. Reine Elternwahl gefährdet gerechte Lernbedingungen für alle. Deshalb plädiert der Deutsche Philologenverband wiederholt für eine verbindliche leistungsorientierte Übergangsempfehlung und fordert die Bildungspolitik auf, endlich wieder umzusteuern.“
Wie wichtig der breiten Bevölkerung der Leistungsgedanke ist, zeigt sich auch bei weiteren Fragen der forsa-Umfrage. Die große Mehrheit der Befragten (85 Prozent) ist der Meinung, dass die Leistungsanforderungen an Schülerinnen und Schüler am Gymnasium so hoch sein sollten, dass sie auf ein Hochschulstudium vorbereiten. Lin-Klitzing: „Das Gymnasium gilt nach wie vor als die vorbereitende Schulart für das Studium. Es wird in der Bevölkerung als Vermittler allgemeiner Bildung und als Sprungbrett für akademische Leistung angesehen.“ Die forsa-Umfrage zeigt außerdem klar, dass etwa zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) die bestandene Abiturprüfung weiterhin als die entscheidende Voraussetzung für die Aufnahme eines Hochschulstudiums befürworten.
Lin-Klitzing: „Das Abitur muss wieder echte Studierfähigkeit garantieren – und keine rein rechnerisch erworbene Abitur-Abschlussnote. Deshalb fordert der Deutsche Philologenverband die Politik auf, zu einem angemesseneren Verhältnis von Leistung und Bewertung zurückzukehren und nicht weiterhin leistungsfeindliche Entscheidungen zu treffen: So ist es das falsche politische Signal, dass Schülerinnen und Schüler in sämtlichen Grundkursen in Mathematik und Deutsch in der gymnasialen Oberstufe ´durchfallen´ (unter 5 Punkten abschließen) dürfen und trotzdem zum Abitur zugelassen werden. Ebenso ist das Erbringen von nur 45 Prozent Leistung in den Abiturklausuren für das Bestehen der Prüfung zu wenig.“
Der DPhV appelliert daher an die Bildungsministerinnen und Bildungsminister, die Ergebnisse der Umfrage und auch die des kürzlich veröffentlichten IQB-Bildungstrends 2024 ernst zu nehmen. Sie offenbarten besorgniserregende Leistungseinbrüche von Schülerinnen und Schülern – auch am Gymnasium.
„Die forsa-Umfrageergebnisse zeigen deutlich: Die Mehrheit der Bevölkerung will eine stärkere schulische Leistungsorientierung. Und das sowohl beim Übergang von der Grundschule auf das Gymnasium und andere weiterführende Schulen als auch beim Abitur, das durch seine hohen Leistungsanforderungen am Gymnasium die entscheidende Voraussetzung und eine tatsächliche Studienvorbereitung für ein erfolgreiches Hochschulstudium sein soll. Den Leistungsgedanken infrage zu stellen, ist aus Sicht der Bevölkerung der falsche Schluss. Was allerdings infrage gestellt werden muss, sind die inhaltlich im Anspruch verflachten bildungspolitischen Entscheidungen der letzten 25 Jahre. Das darf so nicht weitergehen!“, mahnt Lin-Klitzing.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Philologenverband e.V. (DPhV), Caroline Franke, Pressesprecher(in), Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin, Telefon: 030 40816781
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