Pressemitteilung | Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP)

Fossilfrei in die Zukunft

(Berlin) - Ihre guten Vorsätze hatte die Ampel-Koalition ja bereits im November 2021 verlauten lassen. Der Koalitionsvertrag beinhaltet einige sehr bedeutsame Maßnahmen, die der Wärmewende in Deutschland Auftrieb verleihen können. Das Wichtige ist, wie mit allen guten Vorsätzen, dass es nicht nur bei leeren Versprechungen bleibt, sondern zu konkreten Taten kommt. Denn in den deutschen Heizungskellern schlummern noch zu viele alte, fossil-betriebene Heizungen. Der Wechsel hin zum klimafreundlichen Heizsystem und die Nutzung von erneuerbarem Strom muss in den kommenden Monaten zügig voranschreiten.

Die Ankündigung, die EEG-Umlage ab Januar 2023 zu streichen, Steuern, Entgelte und Umlagen neu zu ordnen und den Strompreis zu entlasten, ist ein gutes Signal für alle Verbraucher*innen. Das ist nötig, denn eine Neuordnung des Energiepreisgefüges bildet in vielen Bestandsgebäuden erst die Grundlage für den wirtschaftlich sinnvollen Wechsel zur Wärmepumpe. Spätestens mit der Freigabe des nationalen Emissionshandelssystems werden Verbraucher*innen dann auch durch die zu erwartenden weiter steigenden Kosten für Heizöl und Erdgas zum Nachdenken über eine CO2-arme Heizung angeregt.

Die CO2-Bepreisung ist zu Beginn dieses Jahres von 25 auf 30 Euro pro Tonne Kohlendioxid (CO2) gestiegen. Wer mit einer Ölheizung heizt, zahlt aktuell eine Abgabe von zusätzlich 1,6 Cent pro Liter Heizöl. Bei der langen Betriebsdauer von fossil-betriebenen Heizungen, mit bis zu 20 Jahren und mehr, kommen künftig Mehrkosten von 21.000 bis 26.000 Euro auf Hausbesitzer*innen zu, erläutert die Initiative Zukunft Altbau in einer aktuellen Veröffentlichung. Ab 2027 wird es für Betreiber von Gas- und Ölheizungen noch teurer: Fachleute erwarten, dass dann die CO2-Abgabe vermutlich bei 80 EUR und im Jahr 2040 sogar bei rund 275 EUR/Tonne liegen könnte.

Die Koalitionsparteien haben außerdem festgelegt, dass zum 1. Januar 2025 jede neu eingebaute Heizung auf Basis von 65 Prozent Erneuerbare Energien (EE) betrieben werden soll. Das ist ein nötiger Schritt, der jedoch breit kommuniziert und von zusätzlichen Maßnahmen begleitet werden muss. Wärmepumpen werden im Zuge dieser Transformation eine zentrale Rolle bei der klimafreundlichen Umrüstung der Gebäude spielen. Denn sie verursachen bei Nutzung von grünem Strom keinerlei schädliche Treibhausgase. Die Vorgaben für die Modernisierung und die Effizienzhausstandards im Neubau sollten im Sinne von Planungssicherheit so festgelegt werden, dass klar erkennbar ist, welche Heizungslösungen geeignet sind, um die 65 Prozent Erneuerbare zu erreichen und welche nicht.

Die nächsten Jahre sind entscheidend für den Klimaschutz und müssen dazu genutzt werden, Hausbesitzer*innen angemessen darauf vorzubereiten, dass der Heizungstausch auch bei Ihnen ansteht und eine sinnvolle Investition in die Zukunft ist. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sollte deshalb an die neuen Vorgaben angepasst werden, damit für Hausbesitzer*innen schon jetzt ein Anreiz geschaffen wird, die ab 2025 geltenden Vorgaben zu erfüllen.

"Hausbesitzer können heute einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten, wenn sie auf ein CO2-armes Heizsystem umsteigen. Die Gelegenheit ist günstig, denn die Modernisierung der Heizung wurde noch nie so gut gefördert wie heute. Und auch der Neubau mit einer erneuerbaren Heizung wird ab der Effizienzhausstufe 40 von der KfW mit hohen Tilgungszuschüssen belohnt", sagt Martin Sabel, Geschäftsführer Bundesverband Wärmepumpe e.V.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) Katja Weinhold, Pressesprecherin Hauptstr. 3, 10827 Berlin Telefon: (030) 208799-711, Fax: (030) 208799-712

(mn)

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