Pressemitteilung | Deutscher Franchiseverband e.V.

Franchise Klima Index (FKI) / Franchisemodell beweist sich im Corona-Stresstest

- Geschäftsklima mit 145 auf Vor-Corona-Wert
- 93 Prozent bestätigen Franchisemodell Krisentauglichkeit
- 60 Prozent nehmen Pandemie-Auswirkungen kaum oder positiv wahr

(Berlin) - Zweimal im Jahr veröffentlicht der Deutsche Franchiseverband den FRANCHISE KLIMA INDEX (FKI), der die Stimmungslage innerhalb der Mitgliedssysteme abbildet und strukturelle Entwicklungen sichtbar macht. Nach der pandemiebedingten Negativverschiebung des 2. Halbjahres 2020 zeigt der FKI für das 1. Halbjahr 2021 mit 145 Prozent einen deutlichen Anstieg, der wieder an die Vor-Corona-Werte anknüpft. Hatte der FKI für das 1. Krisen-Halbjahr 2020 seinen bisherigen Tiefstwert von 122%, zeigte er Ende des Jahres einen positiveren Wert von 138 Prozent auf. Aktuell hat sich der FKI im 1. Halbjahr 2021 deutlich spürbar auf 145 Prozent verbessert und ist damit wieder auf dem Stand des 2. Halbjahreswerts von 2019.

Stabile Stimmungslage bei Franchisegebern und Partnern: Zeigte sich die Stimmungslage in den befragten Franchisesystemen aus der Retrospektive vor der Coronakrise ausgesprochen positiv (Stimmung ist hervorragend: 20%, Stimmung ist gut: 56%), so bleiben diese Werte aktuell mit 20 Prozent (hervorragend) und 44 Prozent (gut) hinter ihnen zurück, geben aber in der derzeitigen Situation eine erstaunlich gute Stimmungslage wieder. 17 Prozent gaben an, sehr schlechter bzw. schlechter Stimmung zu sein. Weitere 19%, hielten diese eher für neutral. Etwas kritischer sehen das die Franchisepartner. Lag ihre Stimmung vor der Krise mit 69 Prozent bei hervorragend/gut und 13 Prozent bei sehr schlecht/schlecht sowie 18 Prozent bei neutral auf sehr hohem Niveau, so rutscht diese in der Pandemie ab, bleibt aber mit 75 Prozent im neutralen und positiven Bereiche auf überzeugend positiven Werten. Aktuell gaben 48 Prozent der Franchisenehmer an hervorragender/guter Stimmung zu sein. Demgegenüber stehen 25 Prozent mit sehr schlechter/schlechter. 27 Prozent der Partner hielten ihre Stimmung für neutral.

"Den durch die Pandemie aufgezwungenen Stresstest hat das Franchisemodell bestanden. Diese Interpretation lässt die stabile Stimmungslage eindeutig zu", wertet Torben Leif Brodersen, Hauptgeschäftsführer Deutscher Franchiseverband die Umfrageergebnisse. "Die Zahlen in Kombination mit den vielen Kontakten in die Franchisepraxis zeigen auch, dass gelebte Partnerschaft, dass Innovationen und Weiterentwicklungen, dass gegenseitige Unterstützung funktioniert haben. Und das von Jetzt auf Gleich, ohne Vorankündigung."

Krisentauglichkeit bestätigt: Auf die Frage nach der Krisensicherheit des Franchiseprinzips gaben 93 Prozent der Befragten an, Franchising als besonders krisensicheres Geschäftsmodell einzuschätzen. Im Vergleich zur Erhebung Ende 2020 sinkt dieser Wert um minimale drei Prozentpunkte, bleibt aber in seiner Aussagekraft unverändert: "Die Zahlen rund um den Franchise Klima Index zeigen deutlich, dass das Geschäftsmodells Franchise während der Pandemie nicht signifikant an Attraktivität eingebüßt hat. Ganz im Gegenteil. Sie zeigen wie stabil es sich in solch turbulenten Zeiten darstellt und wie belastbar die Netzwerke innerhalb unseres Wirtschaftszweiges sind. Gute Gründe, positiv in die Zukunft zu schauen," resümiert Torben Leif Brodersen
Mit 60 Prozent erlebt über die Hälfte der Franchisesysteme kaum oder sogar positive Auswirkungen der Pandemie: 40 Prozent der im Franchiseverband organisierten Syste-me erleben die Auswirkungen der Corona-Krise negativ - in den Abstufungen spürbar (23%), stark (9%) und sehr stark (8 Prozent). 15 Prozent gaben an, kaum Auswirkungen zu spüren. 45 Prozent nehmen die Auswirkungen aktuell positiv wahr: spürbar (23%), stark (14%), sehr stark (8%) positiv. Damit wird ein klarer Positivtrend sichtbar - im Vergleich dazu wurden die Auswirkungen in der Erhebung des 2. Halbjahres 2020 so bewertet: 37 Prozent (negativ), 35 Prozent (positiv) und 28 Prozent (neutral).

Erhebung zeigt Auswirkungen auf einzelne Franchisebranchen: Im Handel sehen 33,3 Prozent die Auswirkungen der pandemiebedingten Einschränkungen negativ, 58,33 Prozent bewerten sie eher positiv. Neutral sehen es 8,33%. Im Dienstleistungssektor werten hingegen 41 Prozent die Auswirkungen als negativ, 45 Prozent positiv, und 14 Prozent neh-men diese kaum wahr. Gastronomie, Freizeit- und Sport-Sektor: 42 Prozent negativ, 46 Prozent positiv. Neutral: 12%. Beim Handwerk sind laut Erhebung keine negativen Pandemiefolgen spürbar. 57 Prozent nehmen keine Auswirkungen wahr und 43 Prozent erleben die Auswirkungen sogar als spürbar positiv und stark positiv. "Wir sehen, dass die Branchen weiterhin unterschiedlich durch die Pandemie gekommen sind, die Auswirkungen dementsprechend variieren. Was wir aber auch feststellen ist, dass ein branchenspezifischer Negativtrend nicht zu beobachten ist" analysiert Torben Leif Brodersen, Hauptgeschäftsführer Deutscher Franchiseverband. "Ein klares Indiz für die Widerstands- und Innovationskraft von Franchisesystemen aus den besonders belasteten Branchen, die die Krise durch Services im Delivery, digitalen Angeboten und dem Onlinehandel zumindest für ihr Konzept deutlich minimieren konnten."

Dauer zum Aufholen der Einbußen gibt Auskunft über Belastung der Franchiseunternehmen: 43 Prozent schätzen weniger als sechs Monate, um die krisenbedingten Einbußen aufzuholen, etwa ein halbes Jahr schätzen 19%, ein Jahr 15%, ein bis zwei Jahre 13 Prozent und mehr als zwei Jahre immerhin 10%. "Wie nachhaltig sich die Folgen in Teilen unseres Wirtschaftszweiges halten werden, darauf geben diese Zahlen wichtige Hinweise. Das aktuelle Abflauen der Pandemie sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Unterstützungsbedarf für den Mittelstand auch in den Post-Pandemie-Zeit teils enorm sein wird. Umso wichtiger ist es mit verbindlichen Unterstützungsleistungen der Politik den nachgelagerten Auswirkungen der Pandemie bestmöglich entgegenzuwirken", fordert Brodersen.

Positive Signale lassen weiter hoffen: Neben der Fokussierung auf das allgemeine Geschäftsklima sowie die derzeitigen Corona-Folgen trifft der FKI auch Aussagen zu weiteren Entwicklungstendenzen. Entscheidende Faktoren sind hier die Franchisepartner-Gewinnung, die Betriebsanzahl und die Mitarbeiterentwicklung. So liegt der Wachstumsindex in der Rubrik Betriebe bei 27%, einem Plus von fünf Prozentpunkten. Die Stimmungslage in Bezug auf die Gewinnung neuer Partner ist um vier Prozentpunkte auf 21 Prozent gesunken. Deutlich positiver zeigt sich die Stimmungslage beim Angestellten-Wachstumsindex. Dieser hat neun Prozentpunkte auf 14 Prozent zugelegt.

Der FRANCHISE KLIMA INDEX (FKI) für das 1. Halbjahr 2021 wurde vom 28. April bis 30. Mai digital unter den Mitgliedssystemen des Deutschen Franchiseverbandes erhoben. 312 Unternehmen waren zur Beteiligung aufgerufen, 105 von ihnen beteiligten sich. Das entspricht einer Rücklaufquote von 33,65%. Der nächste FKI wird im 2. Halbjahr wieder in Zusammenarbeit mit der Digital Business University of Applied Sciences in Berlin erhoben.

Der Franchise Klima Index (FKI): Bei der Erhebung interessierten vor allem Fragen zur derzeitigen und künftigen allgemeinen Geschäftslage innerhalb der Franchise-systeme. Beide Einschätzungen werden zu einem Indexwert verdichtet, indem die positiven Einschätzungen und Erwartungen zu den negativen in Verhältnis gesetzt werden. Würden sich positive und negative Einschätzungen die Waage halten oder die befragten Systeme die Geschäftslage neutral bewerten, ergäbe sich ein FKI mit dem Wert 100%. Im negativen Extrem - alle Befragungsteilnehmer schätzen die aktuelle Geschäftslage und die weitere Entwicklung sehr negativ ein - wären es 0 Prozent. Das positive Extrem würde 200 Prozent ergeben.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Franchiseverband e.V. Antje Katrin Piel, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Luisenstr. 41, 10117 Berlin Telefon: (030) 278902-0, Fax: (030) 278902-15

(mj)

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