Frankfurter Buchmesse: „KI muss dem Menschen dienen – nicht umgekehrt“
(Frankfurt am Main) - Mit dem Eintrittsticket zur Frankfurter Buchmesse entscheiden sich die Besucher*innen für Vielfalt, Entdecken und Erleben, für Diskussion und Diskurs – so Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sagte zur Messe-Eröffnung: „Auf der Frankfurter Buchmesse, einer der wichtigsten Kulturveranstaltungen der Welt, geht es um nicht weniger als die Frage, wie wir miteinander leben wollen. Wie wollen wir uns informieren? Wie unsere Meinung bilden? Auf welcher Basis entscheiden? Wer darf entscheiden, welche Informationen uns zur Verfügung stehen? Und was heißt das für unser Miteinander in Demokratie und Freiheit?“
Die Buchbranche behauptet sich aktuell in einer schwierigen Wirtschaftslage. Der Branchenumsatz stieg 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent. Befördert wird die positive Entwicklung am Buchmarkt weiterhin durch die Buchbegeisterung junger Menschen zwischen 16 und 29 Jahren, für die die Branche attraktive und passgenaue Angebote macht. Trotz allem steht die Branche zahlreichen Herausforderungen gegenüber, etwa dem ungehemmten Content-Raub durch Big-Tech-Firmen, dem anhaltenden Kostendruck, überbordenden Bürokratie-Anforderungen und einem wachsenden Defizit bei der Lesekompetenz.
Größte Herausforderung für die Zukunft unserer Gesellschaft sei, so Karin Schmidt-Friderichs, der Umgang mit Künstlicher Intelligenz: „Die Grundsäulen einer demokratischen Gesellschaft müssen auch im KI-Zeitalter geschützt werden. Neben all den positiven Effekten birgt KI, wie jede bahnbrechende Technik, auch Gefahren. Wir dürfen dieses mächtige Werkzeug nicht einer Handvoll Big-Tech-Firmen überlassen. Die Politik muss die großen Tech-Unternehmen endlich durch klare Regeln zu Fair Play verpflichten, damit KI dem Menschen und der Gesellschaft dient – und nicht umgekehrt.“
Was heißt das konkret? Karin Schmidt-Friderichs: „Bei den Inhalten, die KI ausgibt oder zurückhält, müssen auf politischer Ebene zentrale Fragen in Bezug auf Transparenz, Nutzungsrecht, Verantwortlichkeiten und Haftung geklärt werden. Nur so können Big Tech und die Kreativbranche nachhaltig ineinandergreifen und nur so kann freie Meinungsbildung stattfinden.“
Außerdem müsse Medienkompetenz in Verbindung mit Leseförderung stärker in der Gesellschaft und besonders im Lehrprogramm der Schulen verankert werden. Karin Schmidt-Friderichs sagte dazu: „Aktuell kann nicht einmal jedes vierte Kind nach der Grundschule sinnerfassend lesen und jeder fünfte Erwachsene liest auf dem Niveau eines zehnjährigen Kindes. Wie kann man ohne diese grundlegende Kompetenz beurteilen, ob eine KI halluziniert bzw. manipuliert oder nicht. Wir brauchen dringend eine Lösung für den dramatischen Bildungsnotstand in Deutschland.“
Auf der Frankfurter Buchmesse greift der Börsenverein die Themen KI, Meinungsbildung und Demokratie in einigen Veranstaltungen auf. Hier eine Auswahl:
Quelle und Kontaktadresse:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V., Thomas Koch, Leiter(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Braubachstr. 16, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069 1306-0

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