Fraueneinkommen: Löhne gestiegen
(Köln) - Im Jahr 1999 lagen die durchschnittlichen Bruttostundenlöhne westdeutscher Frauen um 20 Prozent unter denen der Männer. Mitte der achtziger Jahre hatte der Lohnrückstand allerdings noch fast 30 Prozent betragen. Gegen die Vermutung, dass der verbleibende Unterschied auf eine Lohndiskriminierung zurückzuführen sei, sprechen mehrere Fakten: So verdienen teilzeitbeschäftigte Frauen im Schnitt je Stunde rund 17 Prozent mehr als Männer mit Teilzeitjobs.
Und auch der Blick auf die einzelnen Berufe deutet nicht auf eine systematische Benachteiligung der weiblichen Beschäftigten hin: Zwar fallen die mittleren Stundenverdienste von Ingenieurinnen, Mathematikerinnen oder Wirtschaftswissenschaftlerinnen um bis zu 30 Prozent niedriger aus als diejenigen ihrer männlichen Kollegen. In Bauberufen, als Hilfskräfte, Techniker, in Sicherheitsberufen und im Dienstleistungsbereich kassieren Frauen dagegen einen bis zu 16 Prozent höheren Stundenlohn.
Dass die Frauen bei den Entgelten im Vergleich zu den Männern Boden gutgemacht haben, ist unter anderem auf ihren beruflichen Aufstieg zurückzuführen. So üben mittlerweile immerhin 11,7 Prozent der angestellten Frauen hoch qualifizierte Tätigkeiten aus, und 1,7 Prozent sind Führungskräfte. Mitte der achtziger Jahre waren es erst 7,5 bzw. 1 Prozent.
Zugleich sind Frauen heute höher qualifiziert als damals. Negativ auf die Verdienste der Frauen wirkt sich jedoch aus, dass sie im Schnitt nur acht Jahre in ein und demselben Betrieb arbeiten, Männer dagegen elf Jahre. Ein Grund sind die für die Kindererziehung genommenen Auszeiten, die sich als Karrierebremse erweisen.
Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
Gustav-Heinemann-Ufer 84-88
50968 Köln
Telefon: 0221/49811
Telefax: 0221/4981592