Pressemitteilung | Bundesverband der Freien Berufe e.V. (BFB)

Freiberufler und Landwirte begrüßen Abkehr von der Ausbildungsplatzabgabe

(Berlin) - In einer gemeinsamen Stellungnahme haben der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) und der Deutsche Bauernverband (DBV) die Bereitschaft der SPD begrüßt, auf die Ausbildungsplatzabgabe zu verzichten. Die jüngste Entwicklung kommentieren BFB-Hauptgeschäftsführer Rechtsanwalt Arno Metzler und DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born:

"Für Freiberufler und Landwirte ist Ausbildung immer auch gesellschaftliche Verantwortung. Wenn sie zum reinen Rechenexempel zwischen Bußgeld oder Förderung verkäme, wie nach der Ausbildungsplatzabgabenregelung vorgesehen, würde dies nicht mehr, sondern weniger Ausbildungsplätze nach sich ziehen. Wir erwarten nun, dass sich der morgen tagende Bundesrat mit großer Mehrheit gegen das Abgabengesetz ausspricht.

Die im Gesetzentwurf errichtete Drohkulisse hat die Ausbildungsleistung der Freien Berufe und der deutschen Land- und Agrarwirtschaft völlig verkannt. Gemeinsam bieten beide Wirtschaftsbranchen jährlich annähernd 70.000 neue Ausbildungsplätze mit Zukunftsperspektive an. Die Mehrheit der Betriebe erfüllt die willkürlich vorgesehene Ausbildungsquote, würde jedoch laut Gesetzentwurf dennoch mit zusätzlicher Bürokratie überzogen.

Da die Bestrebungen jetzt auf eine freiwillige Vereinbarung zwischen Wirtschaft und Bundesregierung zielen, bleibt festzuhalten: Lehrstellen lassen sich weder per Gesetz noch Pakt verordnen, sondern nur durch gute Rahmenbedingungen initiieren. Die Grundlagen für Ausbildung und Beschäftigung sind ausreichend qualifizierte und motivierte Bewerber.

In den Freien Berufen und in der Landwirtschaft bleiben etwa 5.000 Ausbildungsplätze jährlich mangels geeigneter oder gewillter Schulabgänger unbesetzt. In partnerschaftlicher Atmosphäre und mit verbesserter Information, auch durch die Berufsberater, lassen sich diese Stellen möglicherweise noch vermitteln. Neben Werbung und Information hat der BFB intensive Stützkurse angeregt; der DBV organisiert Praktika sowie Programme für Schulklassen in landwirtschaftlichen Betrieben."

Der BFB als Spitzenorganisation der freiberuflichen Kammern und Verbände vertritt rund 815 Tausend selbstständige Freiberufler. Diese beschäftigen über 2,8 Millionen Mitarbeiter - darunter ca. 157 Tausend Auszubildende - und erwirtschaften rund neun Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Der DBV vertritt ca. 400.000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die mehr als 1 Million Menschen beschäftigen. In allen Grünen Berufen werden zurzeit 38.000 Auszubildende beschäftigt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Freien Berufe (BFB) Stephan Caspary, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 34, 10117 Berlin Telefon: 030/284444-0, Telefax: 030/284444-40

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