Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Fremdsprachen: Latein auf dem Prüfstand

(Köln) - Die Anzahl der Gymnasiasten, die die lateinische Sprache im schulischen Fächerkanon lernen, ist im Laufe der vergangenen Jahrzehnte deutlich gesunken: Paukten 1962 immerhin rund 57 Prozent der Gymnasiasten die Sprache der alten Römer, waren es im Schuljahr 1999/2000 nur noch 26 Prozent.

Dennoch nimmt Latein – nach der Einführung der reformierten Oberstufe in den siebziger Jahren und den damit verbundenen Wahlmöglichkeiten – damit immer noch einen dritten Platz der an Gymnasien unterrichteten Fremdsprachen ein. Englisch büffelten nahezu alle Schüler, und Französisch stand bei beachtlichen 43 Prozent auf dem Stundenplan. Andere moderne Fremdsprachen wie Spanisch, Russisch oder Italienisch führen dagegen nach wie vor ein Schattendasein.

Ob das Latinum im späteren Berufsleben aber wirklich für nützlicher gehalten wird als so manche weit verbreitete, lebende Sprache, muss nach einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) unter 354 Managern eher bezweifelt werden. Danach würde nur gut jeder zweite „Lateiner“ das Fach auch heutigen Schülern ans Herz legen.

Umgekehrt empfiehlt nur jeder Dritte der Befragten ohne Lateinkenntnisse dem Nachwuchs die Wahl dieses Faches. Ein Grund dafür, dass die meist in führenden Positionen tätigen Mitarbeiter nicht allzu viel von Caesar, Cicero und Co. halten, dürfte die Erfahrung sein, dass Führungskräfte im Beruf mehr als nur Englisch brauchen und weitere moderne Sprachen dann nach der Schule hinzulernen müssen.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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