Pressemitteilung | Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2009: Karl Schlögel hält Laudatio auf Claudio Magris

(Frankfurt am Main) - Der deutsche Historiker Karl Schlögel wird die Laudatio auf den italieni­schen Literaturwissenschaftler, Essayisten und Romancier Claudio Magris halten, der in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buch­handels ausgezeichnet wird. Die Verleihung findet während der Frankfurter Buchmesse am Sonntag, 18. Oktober 2009, in der Paulskirche statt und wird ab 11.00 Uhr live im Zweiten Deutschen Fernsehen übertragen.

Karl Schlögel, geboren am 7. März 1948 in Hawangen im Allgäu, studierte an der Freien Universität Berlin sowie in Moskau und Leningrad und promovierte dann 1981 in Berlin. Seitdem wirkt Karl Schlögel als freier Autor und Wissenschaftler, wobei er sich neben verschie­denen Arbeiten zur Geschichte Osteuropas vornehmlich auch mit kulturge­schichtlichen Fragen beschäftigt. 1990 folgte er dem Ruf auf die Professur für Osteuropäische Geschichte an der Universität Konstanz. Den Lehrstuhl für die Geschichte Osteuropas an der Europa-Universität Viadrina in Frank­furt an der Oder nimmt er 1994 an, wo er, unterbrochen von Forschungs­aufenthalten in Oxford, Budapest, Uppsala und München, bis heute lehrt.

Das internationale Ansehen Karl Schlögels begründet sich in seinen Veröf­fentlichungen. Früh schon bildet die Auseinandersetzung mit dem Alltag in Russland und in der Sowjetunion einen Schwerpunkt seiner Arbeit. Bereits in "Moskau lesen" (1984) wird seine Herangehensweise, eigene Erfahrungen und Wahrnehmungen in seine Schriften einzubauen, deutlich. In den folgenden Jahren dehnt er seinen Blick auf ganz Osteuro­pa aus. In dem Essayband "Promenade in Jalta und andere Städtebilder" (2001) sowie in weiteren Büchern erörtert er optimistisch, inwieweit sich das östliche Europa aus eigener Kraft regenerieren kann. Weitere Schwer­punkte seiner Forschung bilden die Spuren deutscher Geschichte im ost­europäischen Raum sowie Flucht- und Wanderbewegungen in diesem Gebiet. Er hebt dabei früher als andere hervor, dass Osteuropa zum kul­turellen Bestand Gesamteuropas gehört. Für sein Buch "Terror und Traum. Moskau 1937" (2008) wird ihm der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2009 zugesprochen.

Karl Schlögel lebt mit seiner Frau, der Publizistin Dr Sonja Margolina, in Berlin und hat eine Tochter.

Quelle und Kontaktadresse:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. Pressestelle Großer Hirschgraben 17-21, 60311 Frankfurt am Main Telefon: (069) 13060, Telefax: (069) 1306-201

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