Pressemitteilung | Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels: Joachim Sartorius hält Laudatio auf Orhan Pamuk

(Frankfurt am Main) - Der Lyriker und Übersetzer Joachim Sartorius, Intendant der Berliner Festspiele, wird die Laudatio auf den türkischen Schriftsteller Orhan Pamuk halten, der in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhält. Die Verleihung findet am 23. Oktober 2005 in der Frankfurter Paulskirche statt.

In der Begründung des Stiftungsrats für die Wahl Orhan Pamuks zum Friedenspreisträger heißt es: “Mit Orhan Pamuk wird ein Schriftsteller geehrt, der wie kein anderer Dichter unserer Zeit den historischen Spuren des Westens im Osten und des Ostens im Westen nachgeht, einem Be-griff von Kultur verpflichtet, der ganz auf Wissen und Respekt vor dem anderen gründet. Orhan Pamuk hat ein Werk geschaffen, in dem Europa und die muslimische Türkei zusammenfinden. In seinen Romanen “Die weiße Festung”, “Rot ist mein Name” oder “Schnee” verbindet er orientalische Erzähltraditionen mit den Stilelementen der westlichen Moderne und entwickelt Bilder und Begriffe, die unsere Gesellschaft in einem nicht eng verstandenen Europa gebrauchen wird. So eigenwillig das einzigartige Gedächtnis des Autors in die große osmanische Vergangenheit zurückreicht, so unerschrocken greift er die brennende Gegenwart auf, tritt für Menschen- und Minderheitenrechte ein und bezieht immer wieder Stellung zu den politischen Problemen seines Landes.”

Joachim Sartorius, 1946 in Fürth geboren, wuchs in Tunis auf und studierte Jura und Politische Wissenschaften in München, London, Straßburg und Paris. Nach seiner Promotion 1973 zum Dr. jur. war Sartorius bis 1986 im Auswärtigen Dienst in New York und Ankara tätig und von 1990 bis 1992 Vorsitzender des Kulturbeirats der EU-Kommission. Von 1996 bis 2000 war er Generalsekretär des Goethe-Instituts, 2001 wurde er zum Intendanten der Berliner Festspiele berufen.

Joachim Sartorius hat fünf Gedichtbände veröffentlicht und mehrere Anthologien wie den “Atlas der neuen Poesie” herausgegeben. Er ist außerdem als Übersetzer amerikanischer Literatur tätig; hierfür wurde er 1998 mit dem Paul-Scheerbart-Preis ausgezeichnet. Sartorius ist unter anderem Mitglied des P.E.N. und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Quelle und Kontaktadresse:
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