Fünf Euro für ein Notbett / Studentenwerke helfen Studierenden auf Wohnungssuche
(Berlin) - Für nicht wenige Studierende beginnt das Wintersemester 2005/2006 in diesen Tagen mit improvisierten Wohnverhältnissen: einem Notbett im Dachgarten, Party- oder Fernsehzimmer eines Studentenwohnheims für vier bis fünf Euro die Nacht (Marburg, Heidelberg) oder einem Domizil in einem Wohncontainer (München). Gerade die Studentenwerke in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern stehen vor besonderen Herausforderungen, die alljährliche notorische Wohnungsknappheit zum Wintersemester zu bekämpfen, sagt Achim Meyer auf der Heyde vom Deutschen Studentenwerk (DSW), dem Dachverband der 61 Studentenwerke Deutschlands.
Der DSW-Generalsekretär schränkt aber ein: Es herrscht nicht überall Wohnungsnot, und im Vergleich zu den Vorjahren ist die Lage insgesamt weniger dramatisch. Nach wie vor kritisch ist es aber im Süden und im Südwesten; in den meisten ostdeutschen Hochschulstädten und im Norden ist die Situation hingegen tendenziell entspannt.
Meyer auf der Heyde nennt die Gründe, warum es fast schon zu einer unseligen Tradition geworden ist, dass Studierende zum Wintersemester nur sehr schwer eine bezahlbare Bleibe finden: Viele Studiengänge, vor allem NC-Fächer, beginnen nur noch zum Wintersemester, und viele Studierende, deutsche wie ausländische, bekommen ihren Studienplatz sehr kurzfristig zugewiesen. Da gerade Studienanfänger und ausländische Studierende das Studentenwohnheim bevorzugen, sei der Ansturm auf die Studentenwerke groß.
Die Studentenwerke unterstützen die Studierenden aber auch bei der Wohnungssuche auf dem privaten Markt, und das mit großem Engagement, betont Meyer auf der Heyde. Mit zahlreichen Aktionen, viel Improvisationsgeschick und Phantasie gelinge es, private Vermieter zu gewinnen. Über Plakat- und Postkartenkampagnen, Aufrufe über die lokale Presse und eine enge Kooperation mit den Städten konnten in den vergangenen Wochen beispielsweise in Heidelberg rund 2.000, in Konstanz immerhin 250 Plätze auf dem freien Markt an Studierende vermittelt werden. Die Studentenwerke übernehmen hier eine besondere soziale Verantwortung zum Wohle der Studierenden, kommentiert Meyer auf der Heyde.
Quelle und Kontaktadresse:
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