Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
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Fusionen von Großbanken vernichten zehntausende Arbeitsplätze

(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) warnt vor Großfusionen im deutschen Bankgewerbe. „Wenn die Deutsche Bank die Commerzbank übernehmen würde, wären mehr als 16.000 Arbeitsplätze gefährdet“, befürchtet Uwe Foullong, Bereichsleiter Finanzdienstleistungen bei ver.di.

Deutsche Bank und Commerzbank hätten im Inland insgesamt rund 64.000 Beschäftigte. Die Erfahrungen mit Fusionen zeigten, dass ca. 25 Prozent der Arbeitsplätze fusionsbedingt vernichtet würden. Bei einer Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank wären das deutlich mehr, da beide Banken über eine Zentrale in Frankfurt/Main und ein breites Filialnetz verfügten. Auch eine Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank lehnt ver.di ab. Hierbei würden von den rund 48.000 Arbeitsplätzen im Inland ca. 12.000 vernichtet. „Aus eins plus eins wird tendenziell eins und nicht zwei“, warnte Foullong. „Nationale Großbankenfusionen führen zu Arbeitsplatzvernichtung im großen Stil.“

Die Strategie einer Konsolidierung durch nationale Großfusionen sei wirtschaftlich ein Irrweg. Die deutschen Banken seien grundsätzlich ertragsstark. Es gäbe keine Notlage, die Fusionen zwingend erforderlich machte. Foullong unterstrich: „Es wäre skandalös, wenn die Deutsche Bank ihre glänzende Gewinnrate von 18 Prozent auf dem Rücken der Beschäftigten durch massive Arbeitsplatzvernichtung kurzfristig auf 25 Prozent steigern wollte.“

Die Belegschaften in den Großbanken seien verunsichert, nationale Großfusionen stießen dort auf Ablehnung. Auch das sei ein Grund, weshalb deren Erfolg in Frage stünde. „Wer kann schon Hochleistung bringen, wenn er erlebt, wie um ihn herum tausende Kolleginnen und Kollegen fusionsbedingt entlassen werden?“, so der Gewerkschafter.

Foullong verwies auf die gesamtwirtschaftlich schädliche Wirkung nationaler Großfusionen. Neben den massiven Arbeitsplatzverlusten würde der Wettbewerb eingeschränkt. Die Kunden würden auf Dauer durch steigende Preismacht der Megabanken das Nachsehen haben. „Die hohen Preise der wenigen Banken in Großbritannien zeigen, wie wir es in Deutschland nicht machen sollten“, betonte der ver.di-Bankenexperte.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956

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