Geistiges Eigentum in der PflanzenzĂŒchtung besser schĂŒtzen
(Bonn) - AnlĂ€sslich des Welttages des geistigen Eigentums am 26. April unterstreichen die PflanzenzĂŒchter die Bedeutung der geistigen Eigentumsrechte fĂŒr ihre Branche. "Nur durch den angemessenen Schutz des geistigen Eigentums wird Fortschritt möglich", betont Dr. Carl-Stephan SchĂ€fer, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Bundesverbandes Deutscher PflanzenzĂŒchter e. V. (BDP).
Die Entwicklung einer neuen Sorte ist zeit- und kostenintensiv. Ihr gehen nicht selten bis zu 15 Jahre Forschungs- und Entwicklungsarbeit voraus, die minimal 1 Million Euro Investitionskosten mit sich bringen. Doch dieser Aufwand lohnt sich, stellt das Saatgut doch die Basis unseres ErnÀhrungssystems dar.
"Die Innovationen der PflanzenzĂŒchtung sind angesichts der akuten Herausforderungen der Gegenwart von höchster gesellschaftlicher Relevanz", betont SchĂ€fer. Der Klimawandel und das Bevölkerungswachstum stellen insbesondere die Landwirtschaft vor vielfĂ€ltige Aufgaben. ZukĂŒnftig mĂŒssen immer mehr Menschen weltweit ernĂ€hrt werden. Die PflanzenzĂŒchtung muss daher als zentraler SchlĂŒssel anerkannt werden, um trotz schwindender FlĂ€chen und der reduzierten VerfĂŒgung von Pflanzenschutz und DĂŒngung beste QualitĂ€t und hohe ErtrĂ€ge zu erzielen.
Gesetzliche LĂŒcken bei der Nachbauregelung fĂŒhren seit Jahren zu einer Umgehung der GebĂŒhrenzahlung. "JĂ€hrlich werden den ZĂŒchtern so etwa 11 Millionen Euro vorenthalten - ein Betrag, der die Branche massiv schwĂ€cht und den Anreiz zur Innovation mindert", erklĂ€rt SchĂ€fer. Mit Nachbau bezeichnet man den Einsatz der eigenen Ernte zur Wiederaussaat im eigenen Betrieb, fĂŒr den gesetzlich festgelegte GebĂŒhren zu entrichten sind. SchĂ€fer fordert: "Der Schutz sowie die Durchsetzung der geistigen Eigentumsrechte in der PflanzenzĂŒchtung mĂŒssen durch klare gesetzliche Vorgaben garantiert sein, die keine rechtlichen Schlupflöcher zulassen."
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher PflanzenzĂŒchter e.V.
Elisa Lausus
Kaufmannstr. 71-73, 53115 Bonn
Telefon: (0228) 9858110, Fax: (0228) 9858119