Gemeinsam für soziale Infrastruktur der Zukunft
(Berlin) - Unter dem Titel „ZukunftsWerkstatt“ hat der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) erstmals Spitzenvertreter aus der Sozialwirtschaft, Gesundheitsbranche, Immobilienwirtschaft und von institutionellen Investoren an einen Tisch gebracht, um gemeinsam über die Zukunft der pflegerischen Versorgung in Deutschland zu beraten. Rund 25 Geschäftsführer, Vorstände und Verbandsvertreter nahmen an dem zweitägigen Workshop in Berlin teil – ein branchenübergreifender Schulterschluss, der in dieser Form bislang einzigartig ist.
Ziel des Treffens Ende Mai war es, die drängenden Herausforderungen einer alternden Gesellschaft gemeinsam zu analysieren und daraus konkrete Handlungsfelder für die Zukunft der Pflege- und Versorgungsinfrastruktur abzuleiten. Dazu gehört insbesondere die Entwicklung neuer, flexibler Wohn-, Pflege und Betreuungsformen. Dafür sollen u.a. gemeinsame Laborsituationen geschaffen werden. Weitere Schwerpunkte sind dabei Synergien in der Planung und im Bau von Sozialimmobilien, der gezielte Einsatz von digitalen Technologien und Robotik zur Entlastung von Pflegekräften.
Die beiden Branchen arbeiten in der Praxis an einer Vielzahl von Schnittstellen zusammen, etwa als Betreiber und Vermieter von Pflegeeinrichtungen, Seniorenimmobilien, Projektenwickler für Quartierslösungen, institutionelle Investoren u.a. Sie stehen damit gemeinsam für fast ein Drittel der deutschen Wirtschaftsleistung. Eine Zusammenarbeit in einem übergeordneten, strategischen Rahmen findet bisher jedoch nicht statt. „Das wollen wir mit Blick auf die demografische Herausforderung ändern, und zwar sowohl in Bezug auf die Entwicklung konkreter Lösungen und Infrastruktur als auch auf eine gemeinsame Interessenvertretung gegenüber der Politik“, unterstreicht ZIA-Präsidentin Iris Schöberl.
„Die pflegerische und medizinische Versorgung älterer Menschen stellt unsere Sozialsysteme und Gemeinwesen vor große Herausforderungen“, betont der Vorsitzende des ZIA-Ausschusses für Gesundheitsimmobilien, Carsten Brinkmann. „Immobilien- und Sozialwirtschaft haben die Kompetenzen und die Ressourcen, hier langfristig entscheidende Impulse zu setzen – wenn sie ihre Kräfte bündeln.“
Trotz unterschiedlicher Perspektiven – vom Träger sozialer Einrichtungen bis zum Entwickler von Gesundheitsimmobilien – gelang es den Teilnehmern, einen breiten Konsens über notwendige Maßnahmen herzustellen.
Als ganz entscheidendes Handlungsfeld wurde die Aktivierung von privatem institutionellem Kapital identifiziert. „Kapital und die Bereitschaft, in soziale Infrastruktur zu investieren, sind vorhanden“, so Carsten Brinkmann. Vor allem langfristig ausgerichtete Investoren wie Pensionskassen und berufsständische Versorgungswerke investieren verantwortungsvoll in Sozialimmobilien. „Damit aus diesen Geldern auch neue Wohn- und Pflegekonzepte entstehen können, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, Finanzierungssicherheit und die Aussicht auf eine marktübliche Verzinsung“, ergänzt Schöberl.
Der Schulterschluss soll keine Momentaufnahme bleiben. Die Initiatoren kündigten an, den begonnenen Dialog verstetigen zu wollen. Geplant sind Folgeveranstaltungen, gemeinsame Positionierungspapiere und Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern mit dem Ziel, eine starke gemeinsame Stimme für demografiefeste, sozial gerechte und wirtschaftlich tragfähige Lösungen in der Pflege- und Wohninfrastruktur zu entwickeln.
Quelle und Kontaktadresse:
ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. - Büro Berlin, Leipziger Platz 9, 10117 Berlin, Telefon: 030 2021585-0
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