Pressemitteilung | Dachverband der Geowissenschaften e. V. (DVGeo)

Geophysikalische Messungen: Zweifelhafte Angebote mehren sich

(Berlin) - In jüngster Zeit häufen sich Werbeauftritte von Geophysik-Unternehmen, die von seriösen Anbietern als höchst zweifelhaft angesehen werden. Seit vielen Jahren gibt es das Phänomen, dass Wünschelrutengänger und sogenannte Geomantiker Ergebnisse erzielen, die angeblich von den wissenschaftlich belegten Methoden nicht zu erreichen sind. So schlägt die Wünschelrute beispielsweise nur bei einem "Medium", also einem besonders empfindsamen Menschen, aus und weist nur so den Weg zu Quellen und Wasservorkommen. Der BDG Berufsverband Deutscher Geowissenschaft e.V. prangert derartige Methoden seit langem an und warnt davor, beispielsweise Trinkwasserschließungen auf Basis derart zweifelhafter Methoden vorzunehmen. "Diese Methoden sind wissenschaftlich nicht haltbar, nicht reproduzierbar und dürften daher weder von Privatpersonen noch von Behörden herangezogen werden", so Thomas Schicht, Sprecher des BDG-Ausschusses "Geophysikalische Mess- und Beratungsunternehmen".

In jüngster Zeit treten auch angeblich seriöse Unternehmen mit geophysikalischem Hintergrund mit unhaltbaren Versprechungen auf. Durch ansprechende Homepages und geschickt gemachte Werbefilmchen werden Ergebnisse vorgetäuscht und Versprechungen gemacht, die kaum haltbar und schlichtweg unseriös sind. Geophysik ist eine wissenschaftliche Disziplin, die mit Hilfe physikalischer Messmethoden Aussagen über die Beschaffenheit des geologischen Untergrundes trifft, die ansonsten nur mit wesentlich aufwändigeren und teureren Methoden (z. B. Bohrungen) zu erreichen wären. Die Geophysik leistet somit wertvolle Grundlagen für weitere Bearbeitungsschritte, z. B. bei der Erschließung von Lagerstätten oder sonstigen Untergrundarbeiten. Umso wichtiger ist es, dass die zur Anwendung kommenden Methoden wissenschaftlich ausgereift sind und den qualitativen Ansprüchen einer seriösen Zuarbeit entsprechen. Versprechungen, z. B. in 6 Kilometern Tiefe eine Störung auf den Meter genau lokalisieren zu können, gehören nach Ansicht der Fachleute eindeutig zu den unseriösen, nicht haltbaren Angeboten. Leider fallen nicht nur Privatpersonen, sondern auch Ämter und Behörden auf derartige unseriöse Versprechungen herein und erhalten im besten Falle ein teuer bezahltes, aber unbrauchbares Gutachten. Im schlimmeren Fällen folgen beispielsweise falsche Sanierungsmaßnahmen.

Der BDG Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler hat hier durch den Titel "Geprüfte Qualitätsfirma Geophysik" Abhilfe geschaffen. Dieses Qualitätssiegel erhalten nur geophysikalische Beratungsunternehmen, die nach strengen Standards geprüft worden sind. "Die Prüfung durch unabhängige Gutachter garantiert im Sinne der Auftraggeber, dass bei der geprüften Geophysikfirma BDG nur anerkannte geophysikalische Messmethoden von geschultem Personal zur Anwendung kommen. So sind die Auftraggeber sicher, ein korrektes Gutachten mit nachvollziehbaren Handlungsempfehlungen an die Hand zu bekommen, das dem Stand der Technik und der Wissenschaft entspricht", so Dr. Hans-Jürgen Weyer, Geschäftsführer des BDG

Quelle und Kontaktadresse:
BDG - Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e.V. Pressestelle Invalidenstr. 43, 10115 Berlin Telefon: (033) 2093 98985, Fax: ()

(df)

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