Pressemitteilung | Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)

Gerald Linke zu den weiter steigenden CO2-Emissionen im Verkehrsbereich

(Berlin) - Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium haben heute erste Prognosen zur Entwicklung der CO2-Emissionen für 2017 veröffentlicht. Danach sind die Emissionen im Verkehrssektor um 3,8 Millionen Tonnen auf 170,6 Millionen Tonnen gestiegen. Der größte Zuwachs ist bei den Lkw zu verzeichnen. Hier stiegen die Emissionen 2017 um 4,1 Prozent. Dazu erklärt der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke:

"Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass die Energiewende nicht ohne eine Verkehrswende zu haben ist. Über 2,7 Millionen Diesel-Lkw fahren auf deutschen Straße. Das entspricht einem Anteil von über 95 Prozent aller schweren Nutzfahrzeuge. Wenn wir diese Dieselantriebe durch Flüssigerdgas (LNG) oder komprimiertes Erdgas (CNG) ersetzen, können wir schnell und kosteneffizient zum Klimaschutz beitragen - vor allem dort, wo schwere Lasten über weite Strecken transportiert werden müssen.

Gas-Antriebe emittieren bis zu 90 Prozent weniger Feinstaub und bis zu 80 Prozent weniger Stickoxid. Zudem wird der CO2-Ausstoß um fast 25 Prozent reduziert. Auch fahren Gas-Lkw deutlich leiser als vergleichbare Diesel-Modelle. Die Lärmbelastung sinkt um die Hälfte. Daher können auch nachts Güter und Waren geräuscharm in städtische Zentren geliefert werden. Mit LNG können Reichweiten von über 1.500 Kilometer pro Tankfüllung erreicht werden. Das ist ein absoluter Spitzenwert. Zudem ist die Gas-Technologie im Gegensatz zur Elektromobilität keine Zukunftsmusik, sondern technisch voll ausgereift und sofort verfügbar. Durch die Nutzung von Biomethan und synthetischen Gasen können Gas-Lkw mittelfristig sogar weitgehend emissionsfrei angetrieben werden.

CNG ist in Deutschland an einer Vielzahl der 900 CNG-Tankstellen auch für Lkw verfügbar. Bei LNG ist die Infrastruktur im Aufbau. Europaweit sind 96 LNG-Tankstellen in Betrieb, allein in den Niederlanden gibt es 21 LNG-Tankstellen. In Deutschland sind bisher zwei mobile Tankstellen (Berlin, Ulm) in Betrieb, weitere sollen folgen. Um LNG in Deutschland flächendeckend anbieten zu können, ist ein Tankstellennetz von rund 50 Tankstellen ausreichend. Bei uns befindet sich LNG als Kraftstoff noch in einer frühen Marktphase.

Gemeinsam mit der dena und Zukunft Erdgas arbeiten wir in einer LNG-Taskforce als nationale Kompetenzstelle daran, den Markteintritt von LNG als Kraftstoff zu beschleunigen. Mit der Verlängerung der reduzierten Steuerbelastung auf Erdgas als Kraftstoff haben wir einen ersten Etappenerfolg erzielt. Weitere politische Schritte müssen jetzt folgen, damit der Markt Planungssicherheit bekommt: Zufahrtbeschränkungen in Städte, eine CO2-abhängige Maut - oder auch eine direkte Förderung alternativer Mobilitätstechnologien bzw. Sonderabschreibungen bei Lkw."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) Pressestelle Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin Telefon: (030) 2408309-0, Fax: (030) 2408309-9

(cl)

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