Pressemitteilung | Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)

Gerald Linke zum Einsatz von Gas als Kraftstoff bei Bussen im ÖPNV

(Berlin) - Das Statistische Bundesamt hat aktuell Zahlen zur Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs vorgelegt. Danach wurden 2017 pro Tag durchschnittlich 31,5 Millionen Fahrgäste im Linienverkehr befördert. Das entspricht einem Anstieg um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hierzu erklärt der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke:

"Der öffentliche Personennahverkehr ist in Deutschland weiterhin sehr beliebt. Dieses Umweltbewusstsein sollte sich auch in umweltfreundlichen Antrieben widerspiegeln, damit wir unsere Klimaschutzziele im Verkehrssektor erreichen können. Die Realität sieht allerdings anders aus:

Über 96 Prozent der knapp 79.000 in Deutschland zugelassenen Busse fahren mit Diesel. Mit 0,41 Gramm je Personenkilometer emittieren sie weit mehr Stickoxide als alle anderen Verkehrsmittel im Personenverkehr. Damit tragen Diesel-Busse überproportional stark zur Luftverschmutzung bei - nicht nur bei Stickoxiden, sondern auch bei Feinstaub und CO2. Nach dem jüngsten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu Fahrverboten für Dieselfahrzeuge in deutschen Städten ist klar: Die Kommunen müssen jetzt schnell handeln, um die Menschen in den Städten vor hohen Schadstoffbelastungen zu schützen. Die Zeit für den Diesel läuft ab, klimafreundliche Antriebsformen sind gefragt.

Aktuelle Untersuchungen zeigen: Ein mit erneuerbarem Biomethan betriebener Gasbus hat deutliche Umweltvorteile im Vergleich zum Diesel - 25 Prozent weniger Stickoxide und 80 Prozent weniger CO2. Zudem emittiert er so gut wie keinen Feinstaub und fährt deutlich leiser. Auch bei den Gesamtkosten schneiden Gasbusse gut ab: Die Anschaffungskosten sind nur wenig höher als beim Diesel, fallen aber unter Berücksichtigung der signifikanten Umweltvorteile kaum ins Gewicht. Der mit Biomethan betriebene Bus hat daher das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis aller Busse im öffentlichen Personennahverkehr.

Elektrobusse kommen im Umweltvergleich einschließlich Herstellung sogar noch schlechter weg als der herkömmliche Dieselbus. Die Gründe hierfür sind der hohe Anteil der Kohleverstromung im deutschen Strom-Mix und die starke CO2-Emissionensbelastung der Batterieproduktion. Zudem sind Elektrobusse in Anschaffung und Betrieb deutlich teurer als Diesel- oder Erdgasmodelle. Hinzu kommt der hohe Aufwand für die Ladeinfrastruktur.

Kurzum: Hohe Klimafreundlichkeit, lange Wartungsintervalle und geringere Kraftstoffkosten machen sich für Kommunen und Fahrgäste schnell bezahlt. Zudem ist die Gasmobilität im Gegensatz zur Batterietechnologie technisch voll ausgereift und steht sofort zur Verfügung. Gas statt Diesel kostet kaum mehr, bringt aber viel für die Umwelt. Elektrobusse hingegen kosten viel, sind aber meist nicht mehr als ein ökologisches Feigenblatt."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) Pressestelle Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin Telefon: (030) 2408309-0, Fax: (030) 2408309-9

(rf)

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