Gersters Vorschlag zu den 325-Euro-Jobs treibt die Gesetzliche Krankenversicherung in den Ruin
(Berlin) - Zum Vorschlag des Vorsitzenden der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster, die 325-Euro-Jobs abgabenfrei zu gestalten erklärt Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund, Dr. Frank Ulrich Montgomery:
Florian Gersters Vorschlag, die Minijobs von den Sozialversicherungsabgaben zu befreien, würde allein in der Gesetzlichen Krankenversicherung ein Finanzloch von rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr reißen. Die ohnehin chronisch defizitäre Krankenversicherung würde durch diesen zusätzlichen Verschiebebahnhof noch tiefer in die Schuldenfalle gedrängt.
Gersters Vorschlag würde jegliche Sparbemühungen der Bundesregierung im Gesundheitswesen ad absurdum führen. So lange er keine seriösen Gegenfinanzierungsvorschläge für die Krankenversicherung vorlegen kann, sind diese Ideen reine Schaumschlägerei ohne realistischen Hintergrund. Keinesfalls darf Bundessozialministerin Ulla Schmidt zulassen, dass Herr Gerster auf Kosten der Renten- und Krankenversicherung Politik betreibt.
Die SPD ist gut beraten, insbesondere in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik geschlossen seriöse Reformmaßnahmen vorzulegen. So lange aber von den unterschiedlichsten Seiten kontraproduktive Vorschläge kommen, bleibt ein konsensfähiger Dialog mit den Beteiligten im Sozialwesen unrealistisch.
Quelle und Kontaktadresse:
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