Gertz: Wenn wir die Menschen in den Streitkräften nicht mitnehmen, wird die Transformation scheitern
(Bonn) - Eine positive Bilanz der letzten vier Jahre Verbandsarbeit für den Deutschen BundeswehrVerband zog der Landesvorsitzende West, Hauptmann Helmut Pries, auf der Landesversammlung in Bad Neuenahr-Ahrweiler. "Dies bedeutet allerdings nicht", so Pries, "dass wir ohne Sorgen in die Zukunft blicken können, denn nach wie vor besteht die große Gefahr, dass die Einsparungen bei der Bundeswehr dazu dienen können, die Löcher im übrigen Haushalt zu stopfen". Nach Bewertung des BundeswehrVerbandes reichten die zur Verfügung gestellten Mittel bei weitem nicht aus , eine neue , moderne Bundeswehr für neue Aufgaben zu schaffen, in der motivierte und gerecht besoldete Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst leisten und zukunftssichere Perspektiven vorfinden.
Der Bundesvorsitzende des BundeswehrVerbandes, Oberst Bernhard Gertz, befasste sich in seinem Grundsatzreferat mit der laufenden Umstrukturierung der Bundeswehr und deren Auswirkungen. Gertz: "Wenn die Menschen in den Streitkräften in sozialer Hinsicht nicht mitgenommen werden, wird dieser Prozess scheitern! Ohne eine Anpassung der sozialen Rahmenbedingungen und der dienstrechtlichen Bestimmungen an die neuen Aufgaben und die neue Struktur der Bundeswehr wird die wichtigste 'Ressource' dieser Streitkräfte demotiviert: Das Personal"!
Zu den beschlossenen Standortschließungen sagte Gertz, dass der BundeswehrVerband ihre Notwendigkeit einsehe. Sie sparten Geld und seien daher betriebswirtschaftlich für die Bundeswehr sinnvoll. Allerdings fordert der Verband soziale Begleitmaßnahmen. Dazu gehört z.B. die entsprechende Anwendung von Teilen des "Bonn-Berlin-Gesetzes" für die Soldatinnen und Soldaten und ihren Familien.
Ein eindeutiges Ja sagte Gertz zum Thema Allgemeine Wehrpflicht: "Nach meiner Meinung ist die Allgemeine Wehrpflicht für unser Land das richtige Modell. Wer zu diesem Zeitpunkt an der Allgemeinen Wehrpflicht "rumfummelt" vergreift sich an der Bundeswehr und ihren Menschen", so Gertz. Die Politik habe eine überragende Verantwortung, die Funktionsfähigkeit der Streitkräfte zu sichern. "Dies ist ohne die Wehrpflicht nicht leistbar", betonte Gertz.
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