Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Gesamtmetall bedauert Scheitern der Verhandlungen

(Berlin) - Die Arbeitgeberverbände der ostdeutschen M+E-Industrie und Gesamtmetall bedauern das Scheitern der 16-stündigen Verhandlungen zur Lösung des Tarifkonfliktes in den neuen Bundesländern. "Wir konnten die IG Metall nicht dafür gewinnen, eine gemeinsame Lösung für die Vielfalt der Unternehmensgrößen, -strukturen und Branchen unserer Industrie zu finden, die der Natur des Flächentarifvertrages nun einmal entspricht", sagte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser am Samstagmorgen in Berlin. "Wir konnten den von der Gewerkschaft verlangten Stufenplan fuer Großunternehmen nicht verantworten, der unabhängig von den jeweiligen wirtschaftlichen Bedingungen der ostdeutschen M+E-Industrie durchgesetzt werden sollte."

Das zuletzt vorgelegte Lösungsmodell der Arbeitgeber umfasste folgende
Elemente:
1. Einen tariflichen Arbeitszeitkorridor von 35 bis 40 Stunden,
innerhalb dessen die Betriebe über das Volumen der Arbeitszeit entscheiden können.
2. Den ersten Schritt zur Angleichung Ost zum 1.4.2005, in dem die
Bezugsgröße für das Monatsentgelt von 38 auf 37 Stunden gesenkt und damit die Stundenverdienste um 2,7 Prozent erhöht würde.
3. Die Verschiebung der Einführung des gemeinsamen Entgeltrahmens (ERA)
im Osten um drei Jahre.
4. Einen Tarifbonus für Investoren, die sich in den neuen Ländern
niederlassen.
5. Laufzeit dieser Vereinbarung bis zum 31.12.2008.

"Wir waren auf beiden Seiten sehr intensiv um eine Lösung bemüht und haben die Margen des Zumutbaren restlos ausgeschöpft. Wir konnten aber letzten Endes nicht verleugnen, wofür wir angetreten sind: Den Aufbau Ost zu unterstützen, den ostdeutschen Betrieben innovative Arbeitszeitregelungen zur Verfügung zu stellen und den ostdeutschen Arbeitnehmern klar und glaubwürdige Perspektiven für eine Angleichung zu bieten", sagte der Gesamtmetall-Präsident. Nach Kannegiessers Ansicht wird die IG Metall ihre Strategie der Haustarife schon sehr bald überdenken müssen. Engmaschige Netzwerke, wie sie die M+E-Industrie darstellt, verlangten nach gemeinsamen Regelungen der Arbeitsbedingungen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a, 50677 Köln Telefon: 0221/33990, Telefax: 0221/3399233

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