Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Gesamtmetall fordert Rückkehr zu sachlicher Debatte

(Berlin) - Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat mit Unverständnis auf den Aktionstag des Deutschen Gewerkschaftsbundes gegen die Zeitarbeit reagiert und die Gewerkschaften zu einer sachlichen Diskussion aufgerufen. "In den Betrieben der Metall- und Elektro-Industrie ist unbefristete Vollzeitbeschäftigung der Normalfall. Der Anteil von Zeitarbeit oder Befristungen liegt im kleinen einstelligen Bereich", erklärte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Sons. "Wer auf Basis falscher Behauptungen gegen die Zeitarbeit Druck macht, stiftet Unruhe in den Betrieben."

Unternehmen und ihre Belegschaften seien eng zusammengerückt, um die größte Wirtschaftskrise in der Geschichte der Bundesrepublik gemeinsam zu meistern. Dieser Schulterschluss habe sich für alle ausgezahlt: "Die Betriebe haben in der Krise mehr als 800.000 Stammarbeitsplätze gehalten, obwohl es für sie keine Aufträge gab. Im Aufschwung hat unsere Industrie schon wieder 50.000 neue Stammarbeitsplätze geschaffen. Auf diese gemeinsamen Erfolge können wir stolz sein", betonte Sons.

Zeitarbeit sei ein unverzichtbares Instrument, um Auftragsschwankungen auszugleichen und die jetzt deutlich gestiegenen Auftragseingänge schnell zu bewältigen. Die Mehrzahl der Zeitarbeits-Tarifverträge trage zudem die Unterschrift von DGB-Gewerkschaften. "Heute stehen vor den Werkstoren dieselben Gewerkschaften, die noch gestern die Vergütungen der Zeitarbeiter ausgehandelt haben", sagte Sons. Wenn es Kritik an der Zeitarbeit gebe, müsse diese am Verhandlungstisch geklärt werden. "Die Betriebe sind der falsche Ort, um nachträglich Protest anzumelden."

Die deutsche Metall- und Elektro-Industrie sei ein Beispiel für einen guten und fairen Umgang mit flexiblen Beschäftigungsformen, sagte Sons. Nach neuesten Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung lag Mitte 2010 der Anteil der Zeitarbeiter im Verhältnis zu den Stammbelegschaften bei 4,5 Prozent und damit nur wenig über dem Tiefstand des Krisenjahres 2009 (3,7 Prozent). Sechs von zehn M+E-Betrieben griffen überhaupt nicht auf Zeitarbeit zurück. Der Anteil der Befristungen sei in der Branche seit 2008 sogar um ein Drittel von 4,9 auf 3,2 Prozent gesunken. "Auch wenn die Gewerkschaften Gegenteiliges behaupten: In unserer Industrie werden reguläre Arbeitsplätze nicht durch die Zeitarbeit verdrängt oder durch befristete Jobs ersetzt", erklärte Sons.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtmetall Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e.V. Martin Leutz, Pressesprecher Voßstr. 16, 10117 Berlin Telefon: (030) 55150-0, Telefax: (030) 55150-400

NEWS TEILEN: