Gesamtmetall-Präsident Stumpfe will Tarifpolitik weiter als Standortfaktor für Ostdeutschland nutzen
(Köln) - Geringere Lohnkosten und längere Arbeitszeiten sind nach Auffassung von Werner Stumpfe, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, noch lange unverzichtbar für mehr Arbeitsplätze in den Neuen Bundesländern. "Die Tarifpolitik muss in Ostdeutschland ihre Rolle als Standortpolitik noch für eine Zeit weiter spielen", sagte Stumpfe zur Vorlage einer Wirtschaftsanalyse seines Verbandes. "Die im Vergleich zu Westdeutschland niedrigeren Kosten für eine Arbeitsstunde sind einer der wenigen Vorteile, den Ostdeutschland im Wettbewerb um Investitionskapital zur Schaffung neuer industrieller Arbeitsplätze zur Zeit hat. Industrielle Arbeitsplätze aber sind der Schlüssel für den erfolgreichen Aufbau Ost. Allein mit Handel, Fremdenverkehr, privaten Dienstleistungen und Öffentlicher Verwaltung wird es nicht gelingen." Stumpfe bezifferte die Arbeitskosten für Produktionsarbeiter je Stunde in Westdeutschland mit 53,70 DM und die vergleichbaren Kosten für Ostdeutschland mit 35,50 DM.
Die Unterschied bei den Arbeitskosten bedeute jedoch keinen vergleichbaren Abstand bei den Einkommen, hob der Gesamtmetall-Präsident hervor. "Die tariflichen Jahresverdienste haben inzwischen 98,3 Prozent Westniveau erreicht", erklärte Stumpfe. "Allerdings liegen die Effektivverdienste weiter auseinander, im Nettovergleich aber weniger als 10 Prozent". Auf der anderen Seite habe der Normalverdiener nach einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in den neuen Bundesländern noch fünf bis zehn Prozent geringere Lebenshaltungskosten, weile viele Mieten und Preise für örtliche Dienst- und Handwerkerleistungen niedriger sind als im Westen.
Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitgeberverband Gesamtmetall, Pressestelle / Online-Redaktion, Martin Leutze
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